Meißner Synode prägt bis heute
Scheidender Dresdner Diözesanratsvorsitzender Dr. Joachim Pilz erhielt die Benno-Medaille
Chemnitz (dw /kpi) - Dr. Joachim Pilz, langjähriger Vorsitzender des Diözesanrats des Bistums Dresden-Meißen, ist von Bischof Joachim Reinelt mit der St.-Benno-Medaille ausgezeichnet worden.
In seiner Laudatio erinnerte Bischof Reinelt an seine ersten Begegnungen mit Joachim Pilz auf der Meißner Synode (1969 bis 1971), bei der der persönliche Freund von Bischof Otto Spülbeck im Präsidium vertreten war. Der Bischof erwähnte, dass Priester in Bezug auf diese Synode oft gesagt hätten: Wenn Joachim Pilz spricht, da muss man hinhören. Der Bischof wörtlich: "Das lag an Ihrer Weisheit und Intelligenz, aber auch an Ihrer Liebe zur Kirche, die zu spüren war."
Neun Jahre hat Joachim Pilz den Diözesanrat des Bistums als Vorsitzender geleitet. Das Verhältnis des höchsten Laiengremiums im Bistum zum Bischof sei in dieser Zeit von "einem guten Miteinander" geprägt gewesen, so Bischof Reinelt. Besonderes wichtig war es Dr. Pilz stets, der Einheit im Bistum zu dienen. Wie bei ihm selbst haben bei allen Synodalen die Erfahrungen der Meißener Diözesansynode und der anschließenden bistumsübergreifenden Pastoralsynode (1973 bis 1975) zu einer starken, fortdauernden Kirchenverbundenheit geführt, ist Joachim Pilz überzeugt. Auch wenn sich nicht alle anfänglichen Hoffnungen erfüllt hätten, bleibe doch die Freude, mitgewirkt haben zu dürfen. Eindrucksvoll sei insbesondere die Erfahrung gewesen, dass Priester und Laien in den Synoden gleiche Rechte hatten.
Der 74-Jährige wird weiterhin zum Dresdner Diözesanrat gehören und dort als Ratgeber zur Verfügung stehen. Ein Anliegen, das er gerne in der neuen Legislaturperiode verwirklicht sehen würde, ist das Familienwahlrecht bei Pfarrgemeinderatswahlen, das in mehreren deutschen Bistümern bereits praktiziert wird. Joachim Pilz, der selbst Vater von fünf Kindern und mehrfacher Großvater ist, erhofft sich davon eine "Signalwirkung" im Hinblick auf die Wertschätzung von Familien in Kirche und Gesellschaft.
Joachim Pilz kam als Vertriebener aus der Provinz Posen nach dem Krieg nach Leipzig und lernte hier seine Frau kennen, mit der gemeinsam er sich bis heute besonders für die Kirchenmusik einsetzt. Seit seiner Studentenzeit lebt der Informationswissenschaftler in Chemnitz. Mit seiner Mitarbeit in der Studentengemeinde begann damals das bis heute ununterbrochene Engagement in kirchlichen Räten.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 16.04.2007