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Wichtigste Aussagen im Blick:

Katholisches Forum Thüringen beendet Vortragsreihe zum Elisabeth-Jahr

Hubertus Staudacher

Die "Werke der Barmherzigkeit für Thüringen heute" waren Thema eine Vortragsreihe in Erfurt während der Fastenzeit. Fragen an Hubertus Staudacher vom Katholischen Forum, das die Reihe veranstaltete.

    Herr Staudacher, welche Bilanz

    der Vortragsreihe ziehen Sie?

Es ist uns gelungen, die Kernaussagen des Elisabeth-Jahres des Bistums Erfurt genauer in den Blick zu nehmen. Bischof Joachim Wanke hat ja zur Eröffnung des Jahres Sieben Werke der Barmherzigkeit formuliert, die Menschen im Thüringen des Jahres 2007 ansprechen. Diese Werke sind das Fundament der ganzen Aktivitäten in diesem Gedenkjahr im Bistum Erfurt. Die Vortragsreihe hat zur Beschäftigung damit eingeladen. Wir haben dabei auf den üblichen Stil von Akademieveranstaltungen -Vortrag mit anschließender Diskussion -verzichtet und die Referenten gebeten: Lassen Sie uns ein Stück in ihr Herz sehen. Welche Beziehung haben Sie zu diesem Werk der Barmherzigkeit? Wie möchten Sie es buchstabieren, auch mit allen Problemen und Sorgen, die für Sie damit verbunden sind?

Durch diesen Ansatz war die Reihe auch sehr stark geprägt von den verschiedenen Persönlichkeiten: Katholiken aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Lebenswirklichkeiten vom General und Politiker über eine Hochschullehrerin bis hin zu Ordensleuten und Bischöfen haben die Vorträge gehalten. Und die Vortragsstile reichten dabei vom wissenschaftlichen Vortrag bis zur Predigt. Dabei hat sich aber jeder Vortrag sehr eindringlich auf das jeweilige Werk und dessen Umsetzung in der Lebenswirklichkeit konzentriert. Das ist sehr gut angekommen. Pro Veranstaltung hatten wir 150 bis 200 Zuhören, beim letzten Vortrag über 400.

    Wie erklären Sie sich dieses große Interesse?

Für die Christen aus unseren Pfarrgemeinden spielt sicher eine Rolle, dass die Vortragsreihe einen besonderen Stellenwert innerhalb der Veranstaltungen des Bistums in diesem Jahr hatte und in der Fastenzeit stattfand. Es ist uns aber auch gelungen, eine Reihe von Menschen anzusprechen, die nicht zu unseren Gemeinden gehören. Auch hier scheint es also ein Interesse an diesen Werken der Barmherzigkeit zu geben.

    Von einer katholischen Akademie erwartet man ja in der Regel Bildungsarbeit. Was hat Sie dazu bewogen, eine Reihe von geistlich geprägten Vorträgen anzubieten?

Wie bei unserer sonstigen Arbeit haben wir natürlich auch bei dieser Reihe Wert auf Kompetenz gelegt. Das begann bei der Auswahl der Referenten und der Konzeption der Reihe und reichte bis hin zur Erwartung an eine intellektuelle theoretische Durchdringung des Themas. Akademiearbeit aber nur mit Bildungsarbeit zu identifizieren, greift zu kurz, denn wir versuchen den ganzen Menschen in den Blick zu nehmen. Hier gehören Vernunft und Spiritualität zusammen. Bei dieser Reihe kam außerdem noch die Frage der Umsetzung in den Alltag hinzu: Wie kann ich heute christliche Spiritualität und Nächstenliebe verbinden und das vor der Vernunft verantworten? Das war die Kernfrage der Vortragsreihe.

    Was hat Sie dabei persönlich überrascht?

Auf der einen Seite war das der Vortrag von Thüringens Ministerpräsidenten Dieter Althaus. Er sprach über "Ich teile mit dir" und ging dabei auch überzeugend auf die Herausforderungen und Grenzen ein, die für ihn damit in seinem konkreten politischen Handeln verbunden sind. Gleichsam das "Gegenstück" dazu war der Vortrag von Schwester Klara Maria Hellmuth aus dem Zisterzienserinnenkloster Helfta. Sie hat ganz einfach ihr Klosterleben geschildert und dabei gezeigt, wie und wo das Füreinander-Beten mitunter die letzte Form der Zuwendung zum Mitmenschen sein kann.

    Welche Akzente wird das Katholische Forum im Elisabeth- Jahr noch setzen?

Wir werden uns noch einmal mit dem Thema Spiritualität und Umsetzung in gelebte Nächstenliebe beschäftigen. Außerdem wird es eine Veranstaltungsreihe geben, die den Blick auf die Geschichte und Elisabeth als historische Person richtet. Unser Elsabeth-Bild ist ja stark vom Rosenwunder und den Moritz-von-Schwind-Bildern auf der Wartburg bestimmt. Und dann wird es natürlich auch noch Veranstaltungen geben, bei denen es nicht um Elisabeth geht: Bei den Kreuzganggesprächen zusammen mit der Katholisch-Theologischen Fakultät steht beispielsweise der Dialog zwischen Theologie und Kunst im Mittelpunkt.

Fragen: Matthias Holluba

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 0 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 16.04.2007

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