Und abends "ganz doll müde"
Mädchen und Jungen aus dem Bistum Görlitz probten mit dem Dresden-Meißner Bistumskinderchor
Eigentlich gehören sie gar nicht hierher, aber das stört Josepha Kochta aus Hoyerswerda sowie Lucie Kendzia und Michelle Münzer aus Weißwasser überhaupt nicht. Die drei haben einfach nur Spaß am Singen und Musizieren und verbrachten deshalb mit ihren Betreuern einen Teil der Osterferien im Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz – um mit dem Bistumskinderchor des Bistums Dresden- Meißen, der sich unter anderem auf seinen großen Auftritt bei der Bundesgartenschau in Gera vorbreitet, neue Lieder einzuüben und bekannte zu festigen.
Dabei war es für die Mädchen manchmal gar nicht so einfach: "Wir haben insgesamt 15 Stunden geprobt", berichtet Josepha. "Aber wir haben gut geschlafen, denn wir waren abends ganz doll müde." Die Freude war trotzdem größer als die Anstrengung, denn auf dem Programm stand auch ein spannender Ausflug in den nahe gelegenen Dinosaurierpark. "Es macht wirklich Spaß mit so vielen Kindern zusammenzusein", meinen die Mädchen einhellig.
Genau das ist auch die Absicht: "Uns geht es vor allem darum, den Kindern die Möglichkeit zu geben, auch mal in einer größeren Gruppe zu singen. Die meisten kommen aus kleineren Gemeinden. Da ist das doch hier mal ein Erlebnis", erklärt der pädagogische Leiter des Bischof-Benno-Hauses, Guido Erbrich, das Ziel der Tage in Schmochtitz.
Die Gruppen aus dem Bistum Görlitz – Hoyerswerda, Weißwasser und Görlitz – haben sich nicht etwa "verlaufen", verrät Betreuerin Lydia Tietze. "Wir sind durch die Messe ,Pastorale‘, die voriges Jahr hier stattfand, draufgestoßen. Und da es bei uns so etwas nicht gibt, haben wir eben mitgemacht." Kein Geringerer als Altbischof Rudolf Müller, der ebenfalls in Schmochtiz zu Gast war, um alte Studienfreunde zu treffen, hält die Idee für großartig und ermuntert die Kinder dranzubleiben. Am vorletzten Abend luden die kleinen Sänger den Altbischof und seine "Kurskollegen" zu einem kleinen Konzert ein – denn die Kinder aus dem Bistum Görlitz wissen, dass Rudolf Müller eine Schwäche für gute Musik hat.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 20.04.2007