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Aus der Region

Zu Hause im fremden Land

Eindrücke einer Pilgerfahrt ins Heilige Land

Die Teilnehmer des Theologischen Fernkurses 2005 bis 2007 der Katholischen Akademie des Bistums Magdeburg und Interessierte haben in der Osterwoche eine Pilgerreise ins Heilige Land unternommen. Mit dabei war Ulrike Horwath aus Königsbrück. Über ihre Eindrücke schreibt sie:

So eine Reise an die geografi sch so winzige Stelle auf dem Globus, wo für uns Christen alles begann, hat eine große Faszination und Kraft. Es ist vielleicht nötig, bei einer solchen Dichte von Erlebnissen auch Zweifel und Fragen zuzulassen. Mir wurde ganz klar: Glauben können ist Gnade und ein großes Geschenk. Von so einem kleinen Ort hat sich Jesu Lehre auf der ganzen Welt verbreitet. Und so tief wie ich über meine Zweifel erschrocken war, erfüllte mich dann die klare Gewissheit: Das war Gott selbst, der seinen Sohn in unsere Welt geschickt hat. Eine Fahrt ins Heilige Land ist eine ganz persönliche Glaubensauseinandersetzung, und ich erlebe große Dankbarkeit für das Geschenk, glauben zu können.

Wir Ostdeutschen durften vor 18 Jahren den Fall der Mauer erleben. Bis heute ist das für mich ein großes Wunder. 40 Jahre durchlebten wir -wie die Israeliten im Alten Testament -die Wüste. Auf unserer Fahrt von Jerusalem nach Betlehem weinten viele von uns an der großen neuen Mauer.

Alle Menschen sind vor Gott gleich, und es ist unwichtig, in welcher Sprache wir Gott anbeten und mit welchen Namen wir ihn preisen und welche Religion die verschiedenen Menschen haben: Allen Menschen muss Frieden geschenkt werden und der Traum muss in Erfüllung gehen, dass statt Mauern Brücken zueinander gebaut werden.

Im Heiligen Land erlebt man tiefgläubige Menschen aus der ganzen Welt und aus vielen Religionen. Alle vereint das Gebet zu ein und demselben Gott. Neben dem Nachspüren von Jesu Spuren von vor 2000 Jahren ist auch ein Nachdenken über das Heute und Jetzt wichtig. Und wir haben den Menschen dort versprochen, für Frieden zu beten. Peter, ein Teilnehmer aus unserer Gruppe, sagte sehr treffend: "Ich fuhr in ein fernes, fremdes Land und fühlte mich die ganze Zeit zu Hause!"

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 0 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Samstag, 12.05.2007

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