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Bistum Magdeburg

Ein vorläufiger Abschluss:

Kinder- und Jugendpsychatrie am St.-Elisabeth-und-Barbara-Krankenhaus Halle eingeweiht

Mit ökumenischem Gottesdienst und Festveranstaltung sind in Halle grundsanierte Klinikbereiche des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara in der Barbarastraße eingeweiht worden. Hier befinden sich die Kinder- und Jugendpsychiatrie und das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ). Foto: E. Pohl

Halle - In Halle sind das grundsanierte Haupthaus und die neu gestaltenen Nachbargebäude des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara am Standort Barbarastraße eingeweiht worden. Hier sind die Kinder- und Jugendpsychiatrie und das Sozialpädiatrische Zentrum untergebracht.

Mit der Fertigstellung der Gebäude in der Barbarastraße findet das seit Anfang der 90er Jahre laufende Bau- und Umbauprogramm am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle vorerst einen Abschluss, sagte Geschäftsführer Stephan Schwarte von der in Reinbek bei Hamburg ansässigen Katholischen Wohltätigkeitsanstalt zur Heiligen Elisabeth, die Trägerin der Klinik ist. Waren im Barbara- Krankenhaus früher Geburtshilfe, Kinderklinik und Frauenheilkunde zu Hause, so sind hier seit einigen Jahren die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KJP) und das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) beheimatet.

    Gute äußere Lebens- und Arbeitsbedingungen

Um für deren Arbeit heutigen Anforderungen entsprechende äußere Bedingungen zu schaffen, waren umfangreiche Bauarbeiten erforderlich, wie Architektin Angelika Erz berichtete. Wie schon am Standort Mauerstraße waren auch im Haus St. Barbara wieder Professor Ulrich Reimkasten mit Schülern und Absolventen von der Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein maßgeblich in die Gestaltung einbezogen. Reimkasten und sein Team gestalteten die KJP-Räume zum Thema "Schwarz – Weiß" (Licht – Schatten …). Die künstlerischen Ideen und ihre Umsetzung in der KJP – Reimkasten bezeichnete den Stil als Trash-(Abfall-)Ästhetik, wie Jugendliche selbst sie schaffen würden – sorgten für rege Diskussion. So wurden an Wandabschnitten die überputzen Ziegel und der sie verbindende Mörtel extra freigelegt. An anderen Wandabschnitten finden sich Klangkeramiken, selbst hergestellte Lehmfliesen oder patinierte Stahl-, Kupfer- und Messingarbeiten, die Pfanzenmotive zeigen. Gegenüberliegende Wände sind oft schwarz und weiß gestrichen. Aus Kostengründen wurden zum Teil alte Türen und Lampen wiederverwendet.

Wie auch Sozialministerin Gerlinde Kuppe (SPD) bestätigte, wächst der Bedarf an kinder- und jugendpsychiatrischer Betreuung. Die Chefärztin der KJP, Dr. Uta Hausmann, forderte in diesem Zusammenhang, mehr und mehr "scharf" zwischen wirklicher psychiatrischer Erkrankung und durch soziale Problemumfelder entstandene Störungen zu differenzieren. "Gesellschaftliche Probleme werden sehr stark in die Psychiatrie abgedrängt. Hier werden wir in die Gesellschaft hinein laut dagegenhalten müssen", so die langjährige Chefärztin.

Die KJP hält 60 Behandlungsplätze vor, davon 50 im vollstationären Bereich. In einer davon werden suchtabhängige Kinder und Jugendliche behandelt.

Die Räume des ebenfalls am Standort Barbarastraße befindliche Sozialpädiatrische Zentrum wurden von Reimkasten und seinem Team zum Thema Arche Noah gestaltet. Die Einrichtung ist eine der zwei SPZ in Sachsen-Anhalt. Schwerpunkte sind Diagnose und Entwicklungsbegleitung von von Behinderung betroffenen Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern, wie Chefärztin Christine Fritzsch erläuterte. Daneben gehe es um die Weitervermittlung Betroffener und ihrer Familien an andere Dienste. Bei der Beschaffung nötiger Hilfsmittel für die behinderten Patienten sei es immer öfter nötig, gegen Ablehnungsversuche der Krankenkassen anzukämpfen, sagte Frau Fritzsch.

    Ministerin: Konfessionelle Kliniken sollen kooperieren

Die Kosten für den Umbau belaufen sich nach Angaben von Geschäftsführer Schwarte auf sieben Millionen Euro, wozu das Land Sachsen-Anhalt 3,2 Millionen beisteuert. Sozialministerin Kuppe (SPD) sprach von der Notwendigkeit der zunehmenden Vernetzung der medizinischen Einrichtungen und regte eine engere Zusammenarbeit der konfessionellen Klinikeinrichtungen in Halle an. Am 23. Juni sind alle Interessierten von 14 bis 17 Uhr zu einem Tag der Offenen Tür in die Klinikeinrichtungen in der Barbarastraße 4 eingeladen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 0 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 17.05.2007

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