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Bistum Erfurt

Jeden Monat ein Elisabethtag

Das ganze Dorf Breitenholz steht hinter dem Projekt des Kindergartens

Ganz stolz präsentieren die Breitenhölzer Knirpse ihre eigene Elisabeth-Statue und die schönen Kerzen. Im Hintergrund des Raumes die 'Elisabeth-Ecke'. Foto: Christine Bose Breitenholz - Im Elisabeth-Jahr gestalteten Kinder und Erzieherinnen im eichsfeldischen Breitenholz den Elisabeth-Tag. Einmal im Monat wurden dabei die Werke der Barmherzigkeit für Thüringen heute besonders in den Mittelpunkt gerückt.

Kaum hat Barbara Martin die "Elisabeth- Mappe" auf dem Tisch ausgebreitet, kommt Johanna hinzu und strahlt übers ganze Gesicht: "Die kenn' ich doch!" Damit meint die zukünftige Schulanfängerin nicht nur die Elisabeth-Chronik im Kindergarten "Maria Heimsuchung", sondern die Bistumspatronin selbst, mit deren Leben und Wirken die Kinder dank ihres Jahresprojektes schon bestens vertraut sind.

Die Kinder finden sich zum Morgenkreis zusammen, rings um das Modell ihrer Kirche, die in einer großen, leuchtenden Sonne steht, davor findet ihre Elisabeth- Skulptur Platz. Vorsichtig werden Kerzen angezündet. Jetzt singen alle das Lied von der heiligen Elisabeth. Barbara Martin hat das bekannte Kinderlied "In einem kleinen Apfel" umgeschrieben. Es erzählt jetzt von einem kleinen Mädchen, das vor vielen hundert Jahren aus Ungarn nach Deutschland kam. Dieses Lied begleitet die Mädchen und Jungen durch das Jahr und erinnert sie stets daran, die Menschen froh zu machen, nicht mit großen Werken, aber mit von Herzen kommenden kleinen Dingen.

Die Erzieherinnen, Schwester Regina Maria, Elisabeth Fuhlrott, Barbara Martin und Johanna Raabe widmen monatlich der heiligen Elisabeth einen Tag, um ihnen diese ungewöhnlichen Frau nahezubringen und sie dazu anzuhalten, Werke der Barmherzigkeit zu tun, zu helfen, zu teilen, Freude zu schenken. Was die Kindergärtnerinnen dabei besonders berührt: Alle Eltern und auch die Gemeinde "ziehen" mit. Niemand schließt sich aus. Zum Auftakt wurde am 19. November vergangenen Jahres der Namenstag gefeiert. Am 3. Adventssonntag haben die Kinder den Gottesdienst mitgestaltet und die Fürbitten gesprochen. Der Verkaufserlös von den Walnüssen aus dem Garten brachte 64,65 Euro -ihre Elisabethgabe für ein Kinderheim im russischen Nowosibirsk. Die Kleinen lernen dabei: Es gibt auch heute noch Not. Wenn man mit wachen Augen schaut, sieht man sie. Im Januar haben sie im Ort Elisabeth Schubert, Erics Oma, besucht und ihr Rosen geschenkt. Sie sitzt im Rollstuhl, versorgt ihren Haushalt, näht, strickt, treibt Sport, z. B. Rollstuhltanz und hilft anderen behinderten Menschen. Im Februar war die Elisabeth-Statue auf ihrem Weg durch das Eichsfeld bei ihnen zu Besuch. Den Kindern wurde Zeit zum stillen Betrachten eingeräumt.

Zum Anliegen "Ich bete für Dich" haben dann alle Eltern für ihre Familie eine Fürbitte geschrieben. "Ihr gehört zu uns" hieß es im März, als die Kinder behinderte Menschen in der Leinefelder Werkstatt mit einem Programm und Geschenken erfreuten. Im April wurden alte und kranke Menschen mit Liedern und Kerzen daran erinnert: Ihr seid nicht vergessen. Gleich zwei Höhepunkte brachte der Mai: Die Kinderwallfahrt zum Kerbschen Berg und die Fahrt zum Leinefelder Mehrgenerationenhaus. Ein ganzer Waschkorb voller Kleiderspenden für Bedürftige befand sich beim Ausflug in die Leinestadt im Gepäck.

Jeder Höhepunkt im Elisabeth- Jahr wurde in Wort und Bild in der Chronik festgehalten. Bis zum Abschluss im September gibt es keinen besonderen Elisabeth-Tag mehr, aber dennoch einige Überraschungen: So haben sich die Erzieherinnen als Detektive betätigt und herausgefunden, dass in Breitenholz neun "Elisabeths" wohnen, für die eine Überraschung vorbereitet wird. Noch bevor einige Kinder zur Schule gehen, planen die Kindergärtnerinnen ein Dankeschön für alle Kinder, als Belohnung für ihren Fleiß. Aber das bleibt noch ein großes Geheimnis.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 24 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 14.06.2007

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