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Bistum Görlitz

Feuer und Flamme

25. ökumenisches Gemeindefest in Görlitz-Rauschwalde

Heiß ging es her beim Programm von Feuerschlucker Krishan. Foto: Raphael Schmidt Görlitz - Gottesdienst, Feuerschlucker, eine Märchenstunde für Kinder. Das ökumenische Gemeindefest in Görlitz zieht viele Menschen an -auch jene, die mit der Kirche sonst nicht viel anfangen können.

Glaubt man den Chronisten, dann war das diesjährige ökumenische Gemeindefest der Gemeinden St. Hedwig und der evangelischen Christuskirchengemeinde das silberne Jubiläum. Seitdem die damaligen Pfarrer Hans Wähner (evangelisch) und Günter Gottwald (katholisch) sich nicht nur beim Doppelkopf bestens verstanden, veranstalten die beiden Gemeinden dieses Fest gemeinsam und regelmäßig. "Jeder bringt sich ein mit seinen Gaben und die Menschen nehmen uns hier, auf dem Rauschwalder Marktplatz, als eine Gemeinde wahr, die Jesus Christus begleitet. Darin liegt Segen", so Pfarrer Hans Albrecht Lichterfeld.

"Bei uns scheint die Sonne: Jesus Christus"

Dieses Fest ist seit Jahren immer auch Treffen des Stadtteiles. Viele Nichtchristen, besonders Kinder, finden an diesem Tag den Weg in die Kirche. "Hier in Rauschwalde haben wir noch Feuer und Flamme. Wir können zusammen gut feiern, wir können gut weiter geben, was wir von Gott bekommen haben -und bei uns scheint immer die Sonne: Jesus Christus", ist der Pfarrer überzeugt. Jochen Rudolph, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von St. Hedwig, der durch das Programm zum Thema "Feuer und Flamme" führte, ergänzt mit Blick auf die Osterkerze, die in der Mitte des Altarraumes leuchtet: "Diese Kerze zeigt uns, dass wir uns um das Feuer, die Flamme Christus, versammeln."

Darauf war das gesamte Programm abgestimmt: Ob der gemeinsame Kirchenchor mit dem Lied: "Ein Funke nur genügt, ein Feuer zu entzünden", Flammkuchen und feurig heißer Kaffee, Knüppelkuchen am Lagerfeuer (Gäste aus dem Schwabenland hatten dazu einen mobilen Backofen mitgebracht) bis hin zum Feuerschlucker Krischan, der mit einem heißen Programm aufwartete: Das Feuer war überall zu spüren.

Aber auch an das notwendige Wasser zum Löschen von Feuern, die ansonsten zerstören würden, war gedacht. Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr brausten mit Martinshorn auf das Gelände: Beim Löschen eines Spielhauses hatten vor allem die Kinder ihren Spaß. Eine ganz besondere Idee hatte die Jugend, die den Keller der Kirche zu einem Gruselkeller umbaute. Nur wenige Lichter gaben Orientierung, der Weg durch die Räume musste ertastet werden. Der letzte Raum, vor dem Ausgang, durch den schon wieder Tageslicht eindrang, war hell erleuchtet von vielen Teelichten. Die haben die Gäste und Besucher für ihre Mitmenschen in Afrika angezündet.

"Gier frisst immer noch das Gehirn"

Wie in jedem Jahr bildete ein Märchenspiel der Erwachsenen für die Kinder den krönenden Abschluss des Festes: Rumpelstilzchen beinhaltet viele Elemente von Licht und Dunkel, hier überwogen die lichten Momente und die Gags mit wirkungsvollen Seitenhieben. So ließ sich der Finanzminister des Königs, Peer Goldbrück, zu dem hochphilosophischen Satz hinreißen: "Gier frisst immer noch Gehirn." Der andere Berater seiner Gnaden: "Wie wir heute spinnen, werden wir morgen leben."

Flammende Szenen mit feurigen Schauspielern brachten aber vor allem den beabsichtigten Inhalt des Stückes zum Ausdruck: Das Gute siegt über das Böse, die Wahrheit über die Lüge, die Intrigen, die Hinterhältigkeiten, das Licht über die Dunkelheit. Mit diesem Happy-End und dem Abschlusssegen gingen die Besucher nach Hause -mit der Hoffnung auf ein Neues.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 25 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 21.06.2007

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