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Bistum Görlitz

"Ich möchte beide sein"

Der Biblische Gemeinschaftstag befasst sich mit Frauenthemen -damals wie heute

Maria (Claudia Theimer, links) und Marta (Beate Kosiba) teilen an die Frauen eine schmackhafte Gemüsesuppe aus. Foto: Klaus Schirmer Neuhausen - Manche freuen sich ein ganzes Jahr auf den biblischen Gemeinschaftstag für Frauen. Diesmal waren die Frauen aus den Gemeinden des Bistums bei Marta zu Gast.

Der Einladung von Marta, Beate Kosiba, und ihrer Schwester Maria, Claudia Theimer, waren über 150 Frauen aus 24 Pfarreien gefolgt. In Neuhausen begrüßten diese beiden biblischen Gestalten am 24. Juni ihre Gäste. Viele kannten sich von den früheren Einladungen biblischer Frauen, etwa von Lydia oder Maria Magdalena. Zur Begrüßung gab es neben guten Gesprächen, Wein oder einen kleinen Imbiss -Weißbrot mit gewürztem Quark -bevor sich die Frauen zur Einstimmung auf das Thema unter dem großen Zelt trafen.

Frauen sollen aus der Rolle fallen

Bernadette Rausch und eben Marta und ihre Schwester Maria stellten in einem Anspiel die beiden biblischen Gestalten in ihren unterschiedlichen Charakteren vor, als Frauen, wie es jede der Anwesenden sein könnte. Die Zuhörerinnen erfuhren, dass Kunst und Geschichte der vergangenen Jahrhunderte ihnen ihre Lebensrollen aufgedrängt haben. Rollen, die dem heutigen Frauenverständnis nicht mehr gerecht werden. In einem Gedicht von Christa Peikert-Flaspöhler: "Fallt aus der Rolle" kam zum Ausdruck, dass Frauen aufgerufen sind. "eigene Schritte zu wagen", "freie Frauen" zu werden, eben "aus der Rolle " zu fallen. Um den Charakteren dieser biblischen Schwestern nachzusinnen und Schlüsse für die eigene Lebensphilosophie zu finden, teilten sich die Frauen in Schriftkreise auf.

Angelika Schmidt aus Eisenhüttenstadt resümierte: "Ich möchte beides sein, Marta die resolute und Maria die liebvolle." Die Gruppe um Helene Scheibner aus Cottbus formulierte: "Bete und arbeite; aus zwei mach eins". "Wir brauchen die Herausforderung von Marta und die Sinnlichkeit von Maria", fasst Brigitte Kubala aus Neuhausen die Überlegungen ihrer Gruppe zusammen.

Die Mittagspause hielt ein vielfältiges Angebot bereit. In einer "Teestube", der Initiative "Eine Welt für alle" bot Monika Güttler aus Weißwasser Tee, Kaffee, Gewürze und Kunsthandwerk zum Schauen, Ruhen und Genießen an.

Fairer Kaffe, Gewürze, Kunst -schauen und genießen

Über 40 Frauen, ließen sich von Felicitas Baensch von der Hospizgruppe der Görlitzer Malteser, in die Gedankenwelt der Sterbebegleitung einführen. Kochrezepte aus alter Zeit konnten für zu Haus zu einem Kochbuch zusammengestellt werden. Kreatives Serviettenfalten war ein anderes Angebot. Die Weißwasseraner Blockflötengruppe lud zu einem anspruchsvollen Konzert mit Werken alter Meister in die Kirche ein.

Und alles hatten etwa zehn Frauen aus der Heilig-Kreuz-Gemeinde Weißwasser unter der Leitung von Verena Michalczyk mit großer Akribie vorbereitet. Seit Januar traf sich diese Gruppe wöchentlich, überlegte, trug zusammen und übte. Ob es der Eingangsbereich war, die wunderschön gestaltete Bühne, der Schmuck der Tische, die Anstecknadeln, der Birkenschmuck des Geländes oder die ausdrucksvoll vorgetragenen Texte. Alles atmete Liebe zum Detail und wurde von den Gästen mit sichtlicher Freude und viel Beifall aufgenommen. In der abschließenden Dankmesse, klangen noch einmal die Intentionen des Tages an und die Bitte: "Im nächsten Jahr auf ein Neues".

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 27 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 08.07.2007

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