Früh genug anfangen
Malteser-Jugend traf sich zum diesjährigen Bundeslager im Erzbistum Köln
Die Gastgeber hatten etwa 80 Zelte und eine Riesenjurte als Mittelpunkt des Lagers aufgebaut, um die 800 Gäste, Kinder und Jugendliche aus fünf Nationen zu beherbergen. Mit den Gepflogenheiten der Anfangsjahre waren die acht Görlitzer und Cottbuser Malteser, die in einem Kleinbus nach Rheinbach reisten, nicht so vertraut, denn damals ging es einfacher zu: kaltes Wasser statt warme Duschen zum Beispiel. Immer mehr Technik ist dazugekommen. Trotzdem versuchten die Veranstalter, sich auf das Wichtigste zu beschränken.
In diesem Jahr ging es bei den Mädchen und Jungen von den Maltesern kriminell zu: Grabräuber hatten die drei Kronen der Heiligen Drei Könige, die im Schrein des Kölner Doms verehrt werden, gestohlen. Kein Fall für die Polizei: "Malti Jones", der berühmte Archäologe, von den Heiligen Drei Königen um Hilfe gebeten worden, war sofort Feuer und Flamme für dieses Abenteuer und steckte damit die Kinder und Jugendlichen an. "Wir bekommen die Hinweise von den Heiligen, aber finden müssen wir selbst", so Malte. Also gingen sie auf Spurensuche in Rheinbach und Köln -als Stadt-Rallye. Während nicht alle Gruppen ihr Ziel erreichten, andere vorher aufgaben, gewannen die "Malteser der Gliederung Görlitz", wie es im Malteserdeutsch heißt, den Wettlauf. Den gestohlenen Kronen war man ein Stück näher gekommen.
Sportliche Spiele waren erforderlich, um die kleinen Detektive und größeren Fahnder fit zu machen, die Kronen zu finden und sie den Dieben abjagen zu können. Verwundert es, dass wiederum die Jugendlichen aus der Diözese Görlitz beim Volleyball -zwölf Mannschaften -den ersten Platz belegten?
Bei allen Aktivitäten blieb noch genügend Zeit zum Reden und Singen. "Wir haben viele alte Bekanntschaften aufgefrischt, neue Freunde gefunden", erzählt Christian Quinte aus Cottbus. Auch das Beten kam nicht zu kurz. Das Kirchenzelt, als Mittelpunkt des Lagers, lud ein zur Stille und Anbetung. Die Nacht von Donnerstag, 23 Uhr, bis zum nächsten Morgen, um sieben Uhr war liturgische Nacht mit Anbetung vor dem Allerheiligsten. Danach schmeckte das Frühstück um so besser. Dafür hat Josef Laumann gesorgt, der Küchenchef und seine 25 Helfer. "Die haben sich dort sehr viel Mühe gegeben, es war alles super vorbereitet. Diese Erlebnisse werde ich immer in Erinnerung behalten", schwärmte Ira Freude aus Berlin.
Begeistert waren die meisten Teilnehmer von Patrick Nuo, der im Lager ein Open-Air-Konzert gab und die Schirmherrschaft über dieses Jubiläumslager übernommen hatte. Der aus der Schweiz stammenden Sänger und Katholik hat sich dafür eingesetzt, weil er meint: "Ich finde, wir können nicht früh genug beginnen, mit persönlichem Engagement solidarisch für eine gute Sache einzutreten -immer begleitet und geschützt vom Glauben an Gott." Die Kleineren allerdings freuten sich mehr über Dr. Constantin von Brandenstein-Zeppelin, den ehrenamtlichen Präsidenten des Malteser Hilfsdienstes, der nach der Messe ein Eis für alle spendierte. Viele Erlebnisse im Gepäck, ging es wieder nach Hause: In die deutschen Diözesen, aber auch nach Polen, Ungarn, Rumänien und sogar Serbien. Die Vorfreude auf das nächste Lager 2008 in Mainz nahmen die Malteser mit.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Mittwoch, 08.08.2007