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Bistum Erfurt

"Fröhlich sein und Gutes tun..."

10 Jahre Jugendzentrum "Villa Lampe" in Heiligenstadt

Jugendliche in der Villa Lampe Heiligenstadt (as) - "Wir wollen jungen Menschen Mut machen, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen und ihre Fähigkeiten zu entdecken", sagt Pater Franz-Ulrich Otto. Der Geistliche gehört den Salesianern Don Boscos an und leitet das Zentrum für offene Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit "Villa Lampe" in Heiligenstadt. Die Villa Lampe feiert vom 24. bis 26. August ihr zehnjähriges Bestehen. Die Einrichtung erwartet am Samstag hohen Besuch: Ministerpräsident Bernhard Vogel hat sein Kommen zu gesagt. Bischof Joachim Wanke hält den Festgottesdienst am Sonntag.
"Es fing eigentlich alles ganz harmlos an", berichtet Pater Otto. Sein Orden habe damals eine Einladung von einer Gruppe von Christen aus dem Eichsfeld bekommen, die die Jugendarbeit nach dem Zusammenbruch der DDR wieder auf Vordermann bringen wollte. Die Ordensleute waren zunächst skeptisch, "Aber die Begeisterung und das Engagement der Leute vor Ort haben uns überzeugt", sagt Pater Otto. So begann mit Unterstützung der Bundesjugendministeriums 1991 im Rahmen des Modellprogramms "Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit" der Aufbau der Einrichtung. Anliegen ist es, offene Jugendarbeit mit den verschiedensten Elementen der Jugendsozialarbeit zu verbinden. Beratungen von Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen gehören ebenso dazu wie Erziehungshilfen nach körperlichen und seelischen Misshandlungen, die "ländliche Arbeit" - Treffs in kleinen Dörfern - oder Schulsozialarbeit. Im Jugendhaus "Arche" in Holungen läuft das Modellprojekt "Lernangebote für Schulverweigerer". Hier sollen Jugendliche entsprechend ihren Lebensbedingungen der Schulpflicht nachkommen und einen Abschluss erwerben können. Mittlerweile gibt es 30 Außenstellen der Villa Lampe. 90 Mitarbeiter beschäftigt die Einrichtung. Eine Attraktion ist das Projekt "Villa on Tour". Ein Freizeitbus besucht in regelmäßigen Abständen die umliegenden Dörfer. Für drei Stunden steht dann ein Jugendzentrum vor einer Schule oder mitten im Dorf. Hier treffen sich dann die jungen Leute, um ihre Freizeit gemeinsam zu gestalten. "Mit all diesen Angeboten wollen wir jungen Menschen helfen, dem Sinn ihres Lebens auf die Spur zu kommen", sagt Pater Otto. Es gelte, das Gute in den Menschen zu stärken und auf Gefahren hinzuweisen gemäß dem Leitspruch Don Boscos: Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.
Aber es sind vor allem die Freizeitangebote, die die jungen Leute immer wieder in die Villa Lampe locken. Kathrin, Elisabeth, Andrea und Cathleen aus Heiligenstadt kommen fast jeden Tag in die Einrichtung. "Wir erzählen miteinander, treffen Leute, spielen Billard oder Tischtennis", sagen sie. Die Mädchen können sich nicht vorstellen, dass es die Villa nicht gibt. "Dann müssten wir uns woanders treffen, aber es wäre längst nicht so schön". Dass Jugendliche sich nicht selbst überlassen sind, ist das Anliegen der Villa Lampe.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 34 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 31.08.2001

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