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Bistum Görlitz

Dankbar für die Schöpfung

Senftenberger Katholiken bereiten das Erntedankfest besonders liebevoll vor

Regina Jänke (links) und Juliana Weinhold wollen ein Zeichen der Dankbarkeit setzen.

Erfurt (as). Die Ernte in diesem Jahr ist eingebracht -und für die Bauern wird es wieder ruhiger. Dass Werden und Gedeihen jedoch nicht selbstverständlich sind, zeigt die Senftenberger Gemeinde mit einem besonderen Erntedankfest. Stolz blicken sonst die beiden Patrone, St. Peter und Paul, auf die Gemeinde. An diesem Wochenende müssen die großen Apostelfürsten allerdings etwas zurücktreten, denn vor ihnen ist ein großer Erntedankaltar aufgebaut.

An sich nichts Besonderes, aber die Senftenberger geben sich Jahr für Jahr besonders viel Mühe. Neben Obst und Früchten gibt es auch viele Blumen, denn die Natur bringt nicht nur hervor, was den Hunger stillt, sondern auch, was das Herz erfreut. Das Erntedankfest wird in Senftenberg somit ein besonderes Fest -Dank für die Gaben der Schöpfung, die geschenkt und nicht selbstverständlich sind.

Für Regina Jänke und Juliana Weinhold ist der Samstag vor dem Fest ausgebucht. Dann sind sie in der Kirche beschäftigt, um die sie zu schmücken und für den nächsten Tag herzurichten. "Ungefähr vier Stunden brauchen wir, um alles aufzubauen", verrät Frau Jänke. Aber: Die ganze Familie macht mit, sonst würde es vielleicht noch etwas länger dauern. "Wir wollen zeigen, dass wir dankbar auf das vergangene Jahr zurückblicken." Juliana Weinhold führt in Senftenberg ein Blumengeschäft, hat nicht nur mit aufgebaut,sondern zudem die vielen Blumen gesponsert. Auch für sie ist es nicht selbstverständlich, dass die Ernten gut ausfallen und "bei uns wohl niemand zu hungern braucht". Im Gottesdienst bringen die Kinder die Gaben zum Altar und denken gerade an jene auf der Welt, die nicht das Nötigste zum Leben haben -vor allem an die vielen Kinder, die täglich verhungern müssen. Zu danken heißt aber auch, daran zu "denken", dass der menschliche Forschungsdrang seine Grenzen haben muss, betonte Pfarrer Norbert Lortz in seiner Predigt. Vieles sei technisch möglich, der Mensch vermag heute in die "automatischen Abläufe" der Natur einzugreifen, wie das Beispiel genmanipulierter Pflanzen zeige.

Viele Möglichkeiten erscheinen als legitim, andere als unzulässige Grenzüberschreitung. Wichtig sei es, so der Pfarrer, dass die Menschen bei all ihrem Tun den Schöpfer nicht aus den Augen verlieren -daran müsse die Kirche auch am Erntedankfest immer wieder erinnern.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 41 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 11.10.2007

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