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Bistum Erfurt

Erzählen von dem, was bewegt

Unter dem Motto "Immer einen Schritt voraus" -Ministrantenwallfahrt in Erfurt

Gemeinderefernet Johannes Knackstedt aus Suhl begleitete die Gruppe der Ministranten.

Heiligenstadt (jak). Ministrantinnen und Ministranten des Bistums Erfurt waren für den 13. Oktober zu ihrer Wallfahrt auf den Erfurter Domberg eingeladen. Sie, die oft in kleinen Gruppen ihren Dienst am Altar tun, konnten für einige Stunden frohe Gemeinschaft erfahren.

Wie geht das eigentlich mit dem Christsein? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Prozession vom Kreuz zwischen Dom und St. Severi zum Brühler Garten. In einem Gespräch zwischen einer Schülerin (Elisabeth Kruse, Kallmerode) und einem Lehrer (Jugendpfarrer Marcellus Klaus, Heiligenstadt) wurden die verschiedenen Aspekte christlichen Lebens aufgezeigt. Ergänzt wurden die Gespräche durch Schriftstellen und kurze Texte. Unter anderem ging es dabei um das Zeugnisgeben vom Glauben, um das Erzählen von dem, "was mich bewegt."

Die Schülerin kennt eine Freundin, die von sich sagt, dass Gott sie nicht interessiert: "Sie glaubt nur, was sie sehen und anfassen kann. Das ist für sie real. Deshalb hört sie dem Religionslehrer auch nicht zu." Der Lehrer stellt die Frage: "Aber dir vertraut sie doch. Warum erzählst du ihr nichts?" Er lädt seine Schülerin schließlich dazu ein, einfach von all dem zu berichten, was sie glücklich macht. "Das ist doch etwas anderes. Wenn ich glücklich bin, dann fühle ich das doch. Und was ich fühle, davon kann ich erzählen ...sogar stundenlang", antwortet das Mädchen. Und der Lehrer antwortet: "Eben deshalb kannst du auch etwas von deinem Glauben erzählen. Du brauchst nur darüber zu sprechen, was du fühlst und erlebst und was er dir bedeutet."

Die diesjährige Ministrantenwallfahrt stand unter dem Leitwort "Immer einen Schritt voraus". Zu Beginn des Gottesdienstes mit Weihbischof Reinhard Hauke im Erfurter Mariendom stellte Jugendpfarrer Wigbert Scholle aus Erfurt zahlreiche Personen vor, die ihrer Zeit einen Schritt voraus waren. So Mutter Teresa, Galileo Galilei, Marie Curie, Papst Johannes XXIII. und die Geschwister Sophie und Hans Scholl, die in der Nazizeit die Menschen auf Verbrechen der damaligen Machthaber aufmerksam machten. Vielen sind diese Menschen heute Vorbild. Wigbert Scholle machte Mut, sich an Vorbildern zu orientieren und selbst nach Möglichkeiten zu suchen, der Zeit einen Schritt voraus zu sein. Beispielsweise im Glauben, wie es Weihbischof Reinhard Hauke in seiner Predigt betonte. Er sagte, dass Christen immer einen Schritt voraus sind, weil sie mit Jesus Christus leben. Sie müssen nicht scheitern und in Depressionen verfallen, wenn etwas nicht gelingt. Sie wissen, dass Gott immer einen Blick auf das Leben der Menschen hat und dass Gott dem Menschen hilft, den rechten Weg zu finden. Zugleich warnte Reinhard Hauke davor, hochmütig zu werden. "Vielmehr müssen wir das, was uns geschenkt wurde, weitersagen", betonte der Weihbischof.

Nach dem Gottesdienst waren alle zu Spiel, Spaß und Zaubershow auf die Severiwiese eingeladen. Die Ministrantenwallfahrt ist ein Angebot, das sich besonders an die Altersstufen zwischen Kinderwallfahrt und Jugendwallfahrt wendet. Sie findet alle zwei Jahre statt, abwechselnd in Erfurt und Heiligenstadt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 42 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 18.10.2007

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