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Bistum Görlitz

"Gott sitzt mit im Boot"

Mitglieder des Bonifatiuswerkes im Bistum trafen sich in Lübben

Generalvikar Hubertus Zomack begrüßt rund 50 Mitglieder des Bonifatiuswerkes

Lübben (as). Ohne es sähe es mit mancher Finanzierung in der Diaspora düster aus. Das Bonifatiuswerk fördert auch in diesem Jahr Projekte im Bistum. Am 13. Oktober war Diözesanversammlung.

Groß und hell erscheint der Gemeinderaum der Pfarrgemeinde St. Trinitas in Lübben. Beim Neubau vor knapp zwei Jahren hat die Gemeinde vieles in Eigenleistung erledigt -aber ohne die Hilfe des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken hätte das Gebäude wohl nicht errichtet werden können. In jedem Jahr treffen sich die Mitglieder des Hilfswerkes im Bistum in einer anderen Gemeinde. Diesmal war Lübben an der Reihe. Eröffnet wurde die Versammlung mit einem Gottesdienst in der frisch renovierten Pfarrkirche.

Die Zahlen im Norden des Bistums sprechen nicht gerade für sich -ein bis zwei Prozent Katholiken gibt es hier noch. Dennoch kein Grund zum Verzagen, findet Generalvikar Hubertus Zomack, der den Gottesdienst leitete. Die Christen seien in ihrem weitgehend nicht christlichen Umfeld nach wie vor gefragt -ob als engagierte Ehrenamtliche für andere oder in politischer Verantwortung.

Die Gemeinden sollten sich wie der heilige Bonifatius auf ihre solidarischen Kräfte besinnen und die künftigen Aufgaben in Kirche und Gesellschaft mutig anpacken. "Haben wir Vertrauen", so Generalvikar Zomack. "Gott sitzt mit im Boot." Das Christsein in der "Minderheit" sei zudem längst nicht nur mehr ein Problem der ostdeutschen Diaspora, sondern ein bundesweites Phänomen. Der Generalvikar würdigte das Wirken des Bonifatiuswerkes, durch dessen Hilfe nicht nur zu DDR-Zeiten kirchliches Leben aufgebaut und erhalten wurde.

Spürbar zeigt sich dabei immer wieder die Solidarität der Diaspora-Christen. Mit 42 Cent Pro-Kopf-Spende am Diaspora-Sonntag 2006 lag das Bistum Görlitz mit Abstand an der Spitze aller deutschen Bistümer -ähnlich gut schneiden die anderen Diözesen im Osten ab. Auch in diesem Jahr fördert das Bonifatiuswerk in Paderborn Projekte in der Lausitz. Allen voran den neuen Kindergarten "St. Christophorus" in Neuzelle, dessen Bau durch eine Sonderförderung möglich wurde. Die Neuzeller Kinder, die mit ihrer Gemeinde unlängst das Richtfest feierten, sind schon ganz gespannt auf ihre neue Einrichtung. Einmal in der Woche ist Baubesichtigung -dann können die Mädchen und Jungen beobachten, wie es vorangeht. Zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten ist auch Kindergarten-Leiterin Adelheid Schnella, die vor allem die Zusammenarbeit zwischen Architektin, Bauleuten und Bischöflichem Ordinariat lobt. Wenn alles gut geht, kann Anfang des Jahres die Einweihung gefeiert werden.

Um dieses und andere Projekte in der deutschen Diaspora, Skandinavien und den baltischen Staaten Lettland und Estland unterstützen zu können, hofft das Bonifatiuswerk wieder auf großzügige Spender am Diaspora- Sonntag, der in diesem Jahr am 18. November stattfindet und unter dem Motto "Lasset die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran (Mk 10,14)" steht. Das Bonifatiuswerk im Bistum Görlitz hat rund 150 Mitglieder, von denen etwa ein Drittel an der Mitgliederversammlung teilnahm.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 42 des 57. Jahrgangs (im Jahr 2007).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 18.10.2007

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