Die Kirche ist jung und lebendig
Die zehnte Gebetsnacht Nightfever war Anlass Bilanz zu ziehen / Nächstes Treffen am 3. November
Zur zehnten Gebetsnacht unterstützte Erfurts Weihbischof Reinhard Hauke die Organisatoren von Nightfever durch sein Kommen. Und auch den jungen Erwachsenen, die die Gebetsnacht organisieren, ist die Anbindung an die Ortskirche wichtig. Johannes Söhn, der die Gruppe leitet, sagt: "Wir leben unseren Glauben in der Kirche und wir haben ihn dort gefunden. Und Kirche ist mehr als ein Gebäude und mehr als eine Organisation. Sie besteht aus Menschen, die gemeinsam den Glaubensweg suchen und gehen, sich dabei unterstützen und auf Gott vertrauen."
Die Jugendlichen selbst setzten ihrerseits eigene Akzente zur nunmehr zehnten Nacht in St. Lorenz. So gaben zwei Jugendliche Zeugnis darüber, was ihnen persönlich Nightfever bedeutet. Michael, der im Chor mitsingt, betonte, dass er im Singen und Beten immer wieder neu die Liebe Gottes erfährt. Er sagt: Es wird mir bewusst, dass Gott mir nahe ist. Gott lässt uns nicht allein und ich wünsche allen, dass sie diese Erfahrung selbst in ihrem Leben spüren können." Und Andreas erzählte von seinem Leben, in dem Gott lange Zeit keine Rolle spielte. Hinwendungen zum Buddhismus und zur Esoterik erfüllten zwar kurzfristig, hinterließen jedoch eine große innerliche Leere. Andreas ist heute froh, wieder zur katholischen Kirche gefunden zu haben.
Johannes Söhn zeigte sich zu Beginn der Gebetsnacht dankbar darüber, dass mit Nightfever etwas in Bewegung gekommen ist. Immerhin kamen zu den zurückliegenden Treffen bis zu 300 Leute. Er sagt: "Wir sind Gott dankbar für jeden Menschen, der hier in die Kirche kommt. Wir erfahren die Freude, die uns der Glaube bringt, den wir in der Kirche kennenlernen und leben. Wir möchten diese Freude mit anderen Menschen teilen. Das motiviert uns, die Kirchentüren zu öffnen."
So sprechen Jugendliche auf der Straße gezielt Passanten an und laden sie zu einem Besuch in der Lorenzkirche an. Hier können sie Kerzen anzünden, der Musik und den Liedern lauschen und innerlich zur Ruhe kommen. Viele, die niemals oder seit Jahren keine Kirche betreten haben, werden nach einem kurzem oder längerem Nightfever-Besuch um ein ungewöhnliches und tiefes Erlebnis reicher weiterschlendern. Und wer möchte, kann im Eingangsbereich mit erfahrenen Seelsorgern über Lebens- und Glaubensfragen ins Gespräch kommen. Zudem nehmen neben den Passanten auch immer mehr Jugendliche aus allen Teilen des Bistums an der Gebetsnacht teil.
Nightfever -eine Initaitive die inzwischen in vielen deutschen Städten Fuß gefasst hat -trägt den Funken des Weltjugendtages weiter und ist offen für alle: Junge und Alte, Glaubende und Zweifelnde erleben Kirche gegen alle Vorurteile: Jung, lebendig, bereichernd, ansprechend und offen.
Nächster Nightfever-Termin: 3. November in der Erfurter Lorenzkirche (Anger/Ecke Pilse) von 20.15 bis 23 Uhr.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 02.11.2007