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Bistum Magdeburg

Gespräch über Werte in der Schule

Vorschlag von "Christen in der SPD"

Magdeburg (dw) - Mit einer Stellungnahme zu Fragen des Religions- und Ethikunterrichts an den Schulen in Sachsen-Anhalt hat sich der Magdeburger Fachausschuß "Christen und Christinnen in der SPD" an Verantwortliche in Politik, Schulen, Kirchen und Verbänden gewandt.

Der Landtags-Fachausschuß will mit dieser Stellungnahme eine "breite Diskussion über die Vermittlung von Werten und Normen in der Schule" anregen. Nur in einem "gemeinsamen Lernbereich" sei in Sachsen-Anhalt das gesetzlich garantierte Recht, Religion und Ethik als ordentliche Unterrichtsfächer in den Schulen anzubieten, zu verwirklichen, heißt es in dem vier Seiten langen Papier.

Ein "Lernbereich Lebensorientierung" mit den Lehrfächern Religion und Ethik als Wahlpflichtfächer müsse zügig an den Schulen des Landes eingeführt werden. Vermittlung von Werten und Hilfestellung zur sinnvollen und verantwortlichen Gestaltung des eigenen Lebens könne kein einzelnes Fach leisten, auch nicht der Religionsunterricht.

Kultusminister Karl-Heinz Reck (SPD) äußerte sich in einer Presseerklärung skeptisch zu dem Vorschlag, da er sich nicht mit der Verfassung vereinbaren lasse. Skepsis zeigte sich auf Tag des Herrn-Anfrage auch in der Schulabteilung des Bistums Magdeburg.

Kooperation der wertorientierten Fächer sei zwar wichtig, dabei müsse das Recht auf konfessionellen Religionsunterricht jedoch beachtet werden, forderte Ulrich Plaga, der in der Schulabteilung mit Fragen des Religionsunterrichtes betraut ist. Darüber hinaus bemängelte er das fehlende Engagement der SPD-geführten Landesregierung für die schul- und verfassungsrechtlich garantierte Einführung des Religionsunterrichtes. So habe das Land noch immer keine Möglichkeit zur Ausbildung von katholischen Religionslehrern eingerichtet. In diesem Jahr habe es in Sachsen-Anhalt keine einzige Stellenausschreibung für einen Religionslehrer gegeben. Der Fachausschuß solle konkreter äußern, wie er sich die Schaffung eines "Lernbereiches" vorstelle, sagte Theodor Steinhoff, Leiter der Hauptabteilung Schule / Hochschule. Auch er wünsche sich, daß mehr über Wertevermittlung diskutiert werde und freue sich deshalb über jeden Anstoß dazu.

Der Text der Stellungnahme ist erhältlich beim Fachausschuß "Christen und Christinnen in der SPD", Bürgelstraße 1, 39104 Magdeburg..

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 38 des 46. Jahrgangs (im Jahr 1996).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 22.09.1996

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