Unter einem Himmel

Eger / Cheb (tdh) - "Unter einem Himmel" ist das Motto des diesjährigen Euregionalen Kirchentages am 29. September in Cheb. Eingeladen sind Christen aller Konfessionen, die eines verbindet: Leben in der Grenzregion zwischen Sachsen, Böhmen, Bayern und Thüringen. Und auch wenn sie Staats- und Ländergrenzen trennen, so leben sie doch unter einem Himmel.

Der Kirchentag in Cheb steht ganz im Zeichen eines geschwisterlichen Miteinanders der verschiedenen Konfessionen in Böhmen. Er soll zu einem Forum der Begegnung werden, aus "der ein versöhntes Miteinander wird", wie es in der Einladung heißt. Dabei soll aber auch nichts verschwiegen werden, was belastet. Weiter schreiben die Kirchen: "Wenn ich die Gedanken, Sorgen, Ängste, aber auch die Hoffnungen der anderen kenne, kann sich etwas Gemeinsames entwickeln - unter dem Himmel der Verheißungen Gottes." Die tschechischen Kirchen geben weiter dem Wunsch Ausdruck, daß das in Cheb erfahrene ökumenische Miteinander vielleicht zum Leitbild eines Miteinanders über nationale Grenzen hinweg werden kann. Neben Gottesdiensten in verschiedenen Kirchen gehen die Kirchen auch auf den Markt, um sich den Fragen der Menschen zu stellen. Nicht zuletzt sollen in Cheb Wege zwischen Tschechen und Deutschen gefunden werden, deren gegenseitig zugefügten Wunden noch immer nicht verheilt sind.

Aus dem Programm: Am Samstag, dem 28. September findet von 18 bis 22 Uhr in der Sporthalle Cheb ein christliches Rock- und Popkonzert statt. Die Gottesdienste am Sonntag - 29. September - beginnen um 10 Uhr und finden in verschiedenen Kirchen in Cheb und Franzensbad statt. Bischof Frantisek Radkovsky, katholische Kirche, hält den Gottesdienst in der Russ. Orthodoxen Kirche Franzensbad. Von 11.30 Uhr bis 13.30 sind die Kirchen auf dem Markt präsent. Und um 14 Uhr beginnt in der Sporthalle die Hauptveranstaltung, bei der Kardinal Miloslav Vlk (Prag) ein Sendungswort für eine versöhnte Zukunft sprechen wird.

Der euregionale Kirchentag in Cheb ist das dritte Treffen dieser Art. Zuerst traf man sich in Plauen, dann in Hof.

Aus Anlaß des Kirchentages führte der Tag des Herrn ein Interview mit Bischof Frantisek Radkovsky aus Pilsen. Der Bischof beantwortete unter anderem Fragen zum Verhältnis Deutsche-Tschechen und zur pastoralen Situation.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 39 des 46. Jahrgangs (im Jahr 1996).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 29.09.1996