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Bistum Magdeburg

Wieviel Ökologie muß sein?

Bund Katholischer Unternehmer

"Wie wenig Ökologie können wir uns leisten?" heißt das Thema der diesjährigen Jahrestagung des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU). Erstmals findet die Jahrestagung vom 3. bis 5. Oktober in Magdeburg statt. Elmar Huschenbett, Vorsitzender der BKU-Diözesangruppe Magdeburg, ist Mitveranstalter.

Frage: Das Motto Ihrer Jahrestagung heißt "Wie wenig Ökologie können wir uns leisten?" Müßte es aus Sicht der 35 zumeist kleinen Mitgliedsunternehmen im Bistum Magdeburg nicht eher heißen: "Wieviel Ökologie können wir uns leisten?"
Huschenbett: Es scheint in der Tat einen Zielkonflikt zwischen Ökonomie und Ökologie zu geben, das gilt für jedes Unternehmen. In der "Magdeburger Erklärung", die wir verabschieden wollen, werden wir deshalb sicher keine ökologischen Maximalforderungen aufstellen. Das Bewußtsein für Ökologie muß in unseren Reihen zweifellos wachsen, allerdings können wir nur im Einklang mit der Wirtschaft handeln. Die "Magdeburger Erklärung" wird ein Appell an Politik und Wirtschaft, gleichzeitig aber auch eine Selbstverpflichtung für BKU-Mitglieder sein.

Frage: Sie sind Inhaber zweier Bekleidungsgeschäfte. Welche Rolle spielt Ökologie in ihrem eigenen Unternehmen?
Huschenbett: In der Herrenkollektion führen wir einige umweltgerecht hergestellte Artikel. Mittelpunkt des Unternehmenskonzeptes ist dies allerdings nicht. Übrigens sollen auch auf der BKU-Tagung kleine konkrete Zeichen für Umweltfreundlichkeit gesetzt werden. Die Speisen werden zum Beispiel weitestgehend vom ökologisch wirtschaftenden Caritashof in Glüsig geliefert.

Frage: Was erwarten Sie sich sonst noch von dieser Tagung?
Huschenbett: Ich erhoffe mir eine größere Aktivierung der BKU-Arbeit im Bistum. Am 3. Oktober wird es ein öffentliches Symposium gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer geben zum Thema "Soziale Marktwirtschaft - Segen oder Fluch?" Nach sechs Jahren stellen angesichts der hohen Arbeitslosigkeit viele Menschen in den neuen Bundesländern das System der sozialen Marktwirtschaft in Frage. Ich selbst halte sie trotz ihrer Grenzen für das beste System und finde es wichtig, in aller Offenheit über dieses Thema zu sprechen.

Frage: Erfahren die BKU-Mitglieder mit ihrer Arbeit Unterstützung aus ihren Pfarrgemeinden?
Huschenbett: Verständlicherweise fordert man von uns häufig stärkeres soziales Engagement. Dabei sind manchem Gemeindemitglied die Probleme, mit denen mittelständische und kleine Betriebe zu kämpfen haben, kaum bekannt. In vielen Fällen geht es ums Überleben. Interview: D. Wanzek

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 39 des 46. Jahrgangs (im Jahr 1996).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 29.09.1996

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