Bauen für die Erfordernisse der Gemeinden
Mehrere Projekte abgeschlossen
Erfurt / Nordhausen / Ranis (tdh) - Mehrere große Bauprojekte im Bistum Erfurt sind in den vergangenen Tagen fertiggestellt worden: Die katholischen Gemeinden in Nordhausen und Ranis verfügen jetzt über neue Gemeindehäuser, und die Erfurter Lorenzgemeinde freut sich über die neue Ausmalung und die Innenrenovierung ihrer Kirche.
Mit der Wiedereröffnung der Lorenzkirche, einer der wichtigsten katholischen Kirchen im Erfurter Stadtzentrum, wurden die mehrjährigen Arbeiten am Äußeren und im Inneren der Kirche abgeschlossen. Geplant sind nur noch einige Außenarbeiten, beispielsweise der Bau eines behindertengerechten Zugangs, sagt der Leiter des Baureferates im Bischöflichen Ordinariat, Wolfgang Lukassek.
Die kleine, aber aktive katholische Gemeinde in Ranis hat nach einjähriger Bauzeit seit voriger Woche ein "Minigemeindehaus", wie es Wolfgang Lukassek bezeichnet. Statt des alten desolaten Gebäudes haben die Raniser Katholiken jetzt auf weniger als 100 Quadratmetern ein neues Haus mit Gemeindesaal, einem Jugendraum, Gästezimmer und der Wohnung für die Gemeindereferentin.
Eines der aufwendigsten Bauprojekte der letzten Zeit wurde in Nordhausen abgeschlossen. Das zumindest in Teilen aus dem 12. Jahrhundert stammende Kapitelhaus des Nordhäuser Domes ist jetzt das neue Gemeindehaus für die katholische Pfarrgemeinde. "Dabei wurden die alten Teile erhalten und saniert und mit neuen Teilen ergänzt", erklärt Ordinariatsrat Lukassek, so daß eine "gelungene Kombination" entstanden sei und das geschichtsträchtige Haus den Anforderungen modernen Gemeindelebens entsprechend wieder genutzt werden kann. Damit habe man die fast 1000jährige Bautradition am Nordhäuser Dom fortgesetzt: "Bauen war hier immer das Ergebnis von Notwendigkeiten und Erfordernissen der Gemeinde", so Wolfgang Lukassek.
Nachdem die Nordhäuser Katholiken zunächst den Bau eines neuen Gemeindehauses überlegt hatten, entschlossen sich Gemeinde und Bistum - um das alte Gebäude zu erhalten - für den Umbau des Kapitelhauses, auch wenn das mehr Geld gekostet habe, wie Wolfgang Lukassek meint. Der Nordhäuser Pfarrer Wolfgang Ipolt unterstrich die "gute Zusammenarbeit" zwischen Bistum und Gemeinde. Stellvertretend für viele dankte er bei der Einweihung des Hauses dem Verein "Brücke und Weg", einer Gruppe engagierter Christen, die das Projekt finanziell unterstützt haben. Zur Zeit laufen in Nordhausen noch die Arbeiten zum Neubau der Orgel, die am ersten Adventswochenende eingeweiht werden soll.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.10.1996