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Bistum Dresden-Meißen

Dort wo ich war, mußte ich raus

Begegnungstage

Schmiedeberg (fun) - Der große Saal im Winfriedhaus in Schmiedeberg ist ausgefüllt mit im Kreis liegenden Decken. Darauf sitzen 47 Jugendliche der 9. und 10. Klasse. Sie sind hier zu Begegnungstagen vom 10. bis 13. Oktober, die unter dem Motto stehen: "Unser Leben sei ein Fest - Was kann man tun, damit das Leben gelingt und zur Freude wird".

Daß das oft sehr schwierig ist, wird den jungen Leuten klar, als die Sprache auf das Problem der Sucht und den schnellen Weg in die Abhängigkeit kommt. Johannes Uhlig, Mitarbeiter der Sucht- und Drogenberatung des "Blauen Kreuzes", verdeutlicht den Jugendlichen, wie schnell der Weg in die Abhängigkeit führen kann: Sei es die Abhängigkeit vom Alkohol, von Medikamenten oder von der oft verharmlosten Designerdroge: Ecstasy.

Nach der eher allgemeinen Einführung, spricht Horst Schrecklein - heute ehrenamtlicher Mitarbeiter in einer Selbsthilfegruppe - über seine persönlichen Erfahrungen mit dem Alkohol. Sein Anliegen ist es, den Jugendlichen klarzumachen, wie gefährlich Alkohol sein kann und wie schnell es passieren kann, daß jemand vom "Teufel Alkohol" nicht mehr loskommt. Schrecklein erzählte über seinen Einstieg und den schweren Weg aus seiner Sucht. Dabei habe ihm sein starker Glaube an Gott geholfen: "Dort, wo ich war, mußte ich raus. Ich wußte zwar nicht wie, aber Jesus Christus hat mir geholfen." In Kirche und Gemeinde, in Gesprächskreisen und kirchlichen Selbsthilfegruppen wurde er ernstgenommen und unterstützt. "Alles, was ich durch meine Sucht verloren hatte, hat mir der liebe Gott wiedergegeben. Ich habe wieder Freude am Leben..

Die Vorträge boten den Jugendlichen genügend Stoff, Fragen zu stellen und über die Problematik zu diskutieren. Vielen war zwar klar, daß "schon viel darüber geredet wurde und man auch schon einiges weiß, aber man immer noch dazulernen kann". Auch das, was Gemeindereferentin Elisabeth Held sagte, war Anlaß zum Nachdenken: "Alkohol ist erschreckend gesellschaftsfähig geworden. Heutzutage steht man schon als Außenstehender da, bloß weil man nicht trinken will."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 43 des 46. Jahrgangs (im Jahr 1996).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 27.10.1996

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