Klein, aber aktiv
Cottbus (sko) - "Weil das Feld klein ist, was wir beackern, ist deshalb unsere Mühe vergeblich?" - Diese Frage wurde bei der diesjährigen Werktagung gestellt, zu der sich die Vorstände der Kolpingsfamilien aus dem Bistum Görlitz im Oktober in Cottbus versammelt haben. Keiner der anwesenden Vertreter der Kolpingsfamilien und des Diözesanvorstandes wollte die Frage bejahen. Der Diözesanverband Görlitz sei zwar klein, aber dennoch aktiv. Von den Erfahrungen und Anregungen des kleinen Verbandes könnten auch die größeren Diözesanverbände profitieren.
Jahre nach der staatlichen Einheit Deutschlands und der satzungsgemäßen Neuformierung des Kolpingwerkes war es den Görlitzer Kolpingschwestern und -brüdern sehr wichtig, eine eigene Positionsbestimmung vorzunehmen. Auf der Grundlage der Kolping-Bundesversammlung 1996 in Vechta diskutierten die Delegierten unter anderem über die beabsichtigten Veränderungen in der Beitragsstruktur. Geplant ist eine Beitragsanpassung innerhalb des gesamten Kolpingwerkes. Der Görlitzer Diözesanverband hatte den entsprechenden Antrag in die letzte Zentralversammlung eingebracht.
Die beabsichtigte Bildung eines Kolping-Regionalverbandes Ost, die beim Aufbau eines modernen Sozialverbandes helfen soll, stieß bei den Anwesenden in Cottbus ebenfalls auf mehrheitliche Zustimmung. "Unser zu beackerndes Feld wird damit größer, eröffnet neue Horizonte der Zusammenarbeit und erhöht die gemeinsam zu tragende Verantwortung. Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben", kommentierte ein Vorstandsmitglied nach der Tagung.
Der nächste Diözesantag im kommenden Jahr soll in Görlitz stattfinden. Trotz umfangreicher Tagesordnung ließ die Werktagung genügend Zeit für persönliche Begegnungen.
Die frohe Atmosphäre trug dazu bei, daß für manches Problem eine sinnvolle Lösung gefunden wurde.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 17.11.1996