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Bistum Magdeburg

Alte Bausünden wieder gutgemacht

Wernigerode (dw) - Die katholische Mariengemeinde kann ihre Pfarrkirche seit einigen Wochen wieder benutzen. Der erste Gottesdienst in der Unbefleckte-Empfängnis-Kirche war eine Erstkommunionfeier. Während umfangreicher Sanierungsarbeiten durften die Wernigeröder Katholiken ein halbes Jahr lang die Gastfreundschaft der evangelischen Christusgemeinde in Anspruch nehmen. "Der evangelische Pfarrer ließ für uns sogar vor den Acht-Uhr-Messen am Sonntag die Glocken läuten und hat sich dadurch einigen Ärger eingehandelt", erzählt Diakon Jürgen Schmutzer.

Mit den noch nicht völlig abgeschlossenen Sanierungsarbeiten versucht die Gemeinde Bausünden wieder gutzumachen, die vor 25 Jahren - vor allem aus Geldmangel - begangen wurden: Hochaltar und Kanzel waren damals zerschlagen worden. Um Nässeschäden zu verbergen, wurde in den Chorraum eine künstliche Apsis eingezogen. Schöne alte Fenster, die die Heiligen Maria, Barbara und Hubertus zeigen, waren seitdem nicht mehr zu sehen.
Vor einem Jahr fing die Gemeinde an, die künstliche Apsis wieder abzureißen. Diakon Schmutzer erinnert sich an den ersten Gottesdienst nach dem Abriß: Kaum jemand habe die häßlichen, kaputten Wände wahrgenommen, die hinter der Apsis zutage getreten waren. Gerade die älteren Gemeindemitglieder hätten nur Augen für ihre Kirchenfenster gehabt, die sie jahrelang sehr vermißten.

Im Laufe des vergangenen Jahres wurde der Putz erneuert, die Kirche bekam einen neuen Anstrich, eine neue Elektrik, Lampen und einen neuen Altar. Ein Tabernakel, den der Nienburger Künstler Werner Nickel gestaltet, soll im Dezember eingebaut werden. Im nächsten Frühjahr, voraussichtlich am 13. April, wird Bischof Leo Nowak den neuen Altar der Wernigeröder Kirche weihen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 47 des 46. Jahrgangs (im Jahr 1996).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 24.11.1996

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