Run auf katholische Schule
Elisabeth-Gymnasium Halle
Halle (tdh) - Gleich zwei Anlässe gab es für Thomas Quecke, Oberstudiendirektor des Elisabeth-Gymnasiums, an einem "Klosterabend" in der Dreieinigkeitsgemeinde von Halle am 3. Dezember zu sprechen: das mittlerweile fünfjährige Bestehen des Bischöflichen Gymnasiums und der Neubau in der Murmansker-Straße.
Das neue Schulgebäude entsteht auf dem Gebiet der Dreieinigkeitsgemeinde im Süden der Stadt, in der auch die Idee zu einer solchen Einrichtung schon vor 1991 geboren wurde. Das Elisabeth-Gymnasium, das voraussichtlich noch bis zu den Osterferien in den Franckeschen Stiftungen untergebracht ist, kann dann am 5. Juni 1997 die sowohl von Schülern als auch von Lehrern langersehnte Einweihung feiern.
Der Schulneubau kostet insgesamt 35 Millionen Mark, wobei davon 70Prozent das Bistum Magdeburg finanziert und 25Prozent aus Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt kommen. Auch eine Bibliothek und eine dreistöckige Turnhalle sind in dem Bau integriert, wobei beide Einrichtungen durch die Öffentlichkeit mit genutzt werden können.
Insgesamt ist die Schule für 730 Schüler ausgelegt und kann demzufolge vierzügig geführt werden. Nach Queckes Aussage sei dies "eine gute Größe", da die Schule so auch für die Kinder überschaubar sei und sie "Heimatgefühle entwickeln können". Zur Zeit gibt es 550 Schüler, davon zwei Drittel Mädchen, und mit Teilzeitkräften und Referendaren 45 Lehrer.
Derzeit beschäftigen Thomas Quecke die Schüler-Neuanmeldungen. "Die Kinder der künftigen fünften Klassen haben die Möglichkeit, von Anfang an im Neubau zu lernen." Das sei ein Grund für den großen Zulauf, den die staatlich anerkannte Ersatzschule verzeichnet. Queckes Aussage zufolge sind innerhalb von zwei Tagen 90 Anmeldungen bei ihm eingegangen, obwohl der Termin noch nicht durch die Presse veröffentlicht worden sei. Es sei also mit "drastisch wachsenden Schülerzahlen" zu rechnen.
Aber nicht nur der Schulneubau ist der Grund, sondern auch, daß diese Schule zusammen mit der Latina und dem Kantor-Gymnasium in Halle die Förderstufe nicht einführen wird. Der Beschluß, die Kinder in Sachsen-Anhalt erst ab dem siebenten Schuljahr auf weiterführende Schulen zu schicken, ist seiner Meinung nach "ein pädagogischer Unsinn". Auch die Eltern wollten die Förderstufe nicht, hat der Schulleiter verschiedenen Gesprächen entnommen.
Für die Auswahl der Kinder sei sehr wichtig das Gespräch mit dem Kind und den Eltern. "Die Kinder sollen gymnasialfähig sein, sonst machen wir sie unglücklich", ergänzt Thomas Quecke.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 15.12.1996