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Bistum Erfurt

Ort des Gebets und der Gemeinschaft

Weimar-Schöndorf (ep) - So gut gefüllt war die St.-Bonifatius-Kirche von Weimar-Schöndorf schon lange nicht mehr. Grund: Bischof Joachim Wanke weihte bei einem festlichen Gottesdienst in der sanierten "Sühne-Kirche" den neuen Altar für die Kirche. Im Anschluß daran segnete der Bischof auch das Kloster der Karmelitinnen, die seit Sommer in Schöndorf leben.

Am Fest des heiligen Johannes vom Kreuz (^1591), dem sich die Karmelitinnen mit ihrer Gründerin Teresa von Avila (^1582) besonders verbunden fühlen, griff Wanke in seiner Predigt ein Wort des Heiligen auf: "Am Abend des Lebens werden wir nach der Liebe" oder - wie es auch übersetzt werden könne: - "von der Liebe (von Gott) gerichtet". Er sei dankbar, daß die Schwestern gekommen seien, die Menschen Thüringens immer wieder an diese "Perspektive des Lebens" zu erinnern. "Helft uns, nicht zu vergessen, daß uns die Liebe umfängt, selbst in der größten Gottvergessenheit", so der Bischof.

Der Weimarer Dechant Monsignore Walter Hentrich erinnerte an die Entstehung der Schöndorfer Kirche: Weihbischof Joseph Freusberg hatte im Bonifatiusjahr 1954 die katholische Jugend Thüringens aufgerufen, sich eine Kirche in der Nähe des KZ's Buchenwald zu bauen. 1957 war die Kirche dann eingeweiht worden. Heute nun würden "wichtige Intentionen" von damals fortgeschrieben: die Kirche bleibe "Zelle des Gotteslobes und Zentrum einer Gemeinschaft, die Gott um Sühne und Vergebung bittet". Der Leiter des Bischöflichen Bauamtes, Ordinariatsrat Wolfgang Lukassek, erinnerte an den Wunsch von Weihbischof Freusberg, das Gotteshaus möge "ein Stätte des Friedens, des Segens und der Versöhnung" sein.

Während der Eucharistiefeier wurde die eigens dafür vom Weimarer Professor Karl Dietrich komponierte "Schöndorfer Messe" aufgeführt. An der Einweihung nahmen auch die Priorin der Dachauer Karmelitinnen, Schwester Enikö, der Provinzial der Karmeliten in München, Pater Konstantin, sowie Prälat Georg Walf vom Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken teil. Ebenfalls unter den Gästen war Architekt Ulli Junk, der die Sanierung der Kirche und den Pfarrhausumbau zum Kloster leitete und in dessen Regie noch weitere Arbeiten geplant sind.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 51 des 46. Jahrgangs (im Jahr 1996).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 22.12.1996

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