Optimale Bedingungen

Bad Salzungen (ep) - Nun ist es soweit. Seit 15. Januar halten sich die ersten 30 Mütter mit ihren insgesamt 45 Kindern in der Mutter-Kind-Kureinrichtung "Maria am See" im thüringischen Bad Salzungen auf. Nach 16monatiger Bauzeit ist der umfangreiche Ergänzungstrakt für das Kurhaus in Trägerschaft des Caritasverbandes Südthüringen fertiggestellt und wurde nun in Betrieb genommen. Entstanden ist ein mehrgeschossiger Neubau mit 30 Appartements für Mütter und ihre Kinder, Zimmern für verschiedenste therapeutische Anwendungen, Sauna und einem Bewegungsbad, Aufenthalts-, Bastel- und Gesprächsräumen,

"Wir können optimale Kurvoraussetzungen anbieten", sagt der Leiter der Einrichtung, Franz-Josef Backhaus. Und dies bezieht er nicht nur auf das Kurhaus "Maria am See" und sein 12 000 Quadratmeter großes Gelände, sondern zum Beispiel auch auf die Salzsole, die in Bad Salzungen aus der Erde sprudelt: Sie gilt nach wissenschaftlichen Untersuchungen mit ihren 27 Prozent Gehalt als eine der besten in Deutschland, so Franz-Josef Backhaus. Ihre heilende Kraft kann bei der Behandlung von Erkrankungen der oberen und tieferen Atemwege wie Bronchitis und Asthma, bei psychovegetativen Erschöpfungssyndromen und bei psychosomatischen Störungen mit guten Erfolgen genutzt werden. Auch bei Neurodermitis, bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, zur Erholung nach Krankheit oder Operation sowie bei zu niedrigem Blutdruck und Übergewichtigkeit bestehen gute Therapiechancen. Neben der vielfältigen Anwendung der Salz-Sole und hydrotherapeutischen Möglichkeiten (Mutter-Kind-Sauna, Bewegungsbad) im Kurhaus "Maria am See" gehören auch das Erlernen von Möglichkeiten der Entspannung wie der progressivien Relaxation (Entspannung) und Gesundheitsberatung in Einzel- und Gruppengesprächen zum Kurprogramm. Während einer bestimmten Zeit des Tages haben Mütter und Kinder ihr je eigenes Kurprogramm. Andere Zeiten wie etwa Bastelstunden oder die Mahlzeiten werden gemeinsam verbracht

Für den Kurbetrieb in "Maria am See" stehen insgesamt 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von hauseigenen Ärzten bis zu Erzieherinnen für die Betreuung der Kinder zur Verfügung. Das Kurangebot der Einrichtung ist vom Mütter-Genesungswerk anerkannt und wird in Zusammenarbeit auch mit der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung durchgeführt. So ist eine hohe Qualität der Kur garantiert. Als eine der wenigen Mutter-Kind-Kureinrichtungen können sich im Kurhaus "Maria am See" auch Schwangere erholen, wie Leiter Franz-Josef Backhaus sagt. In der Regel sind die Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren

Die Einweihung des 7,2 Millionen teuren Neubaus fand bereits am 7. Januar durch Bischof Joachim Wanke statt. Neben zahlreichen Vertretern aus Kirche, Politik und Gesellschaft der Region nahm daran auch die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Claudia Nolte (CDU), teil

Von den Gesamtkosten übernahm das Thüringer Sozialministerium 2,4 Millionen Mark, zwei Millionen steuerte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bei, weitere Gelder kamen vom Deutschen Hilfswerk, vom Wartburgkreis sowie vom Diözesan-Caritasverband Erfurt und vom Träger der Einrichtung, dem Caritasverband Südthüringen

Infos über Mutter-Kind-Kuren gibt es bei Caritas-Kreisstellen und Diakonie

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 4 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 26.01.1997