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Bistum Görlitz

Deutsche Rußland-Hilfe kommt gut an

Lob aus St. Petersburg:

Görlitz / St. Petersburg (br /tdh) - Als wichtigen Beitrag zur Versöhnung zwischen Russen und Deutschen wertet der Görlitzer Pfarrer Hartmut Kania in seinem Weihnachtsbrief an deutsche Förderer die deutschen Hilfsaktionen für St. Petersburg

"Über fünfzig Jahre lang ist hier den Leuten eingehämmert worden, was Deutsche an Verbrechen und Terror, an Schrecken und Not in dieses Land gebracht haben

Es ist gut, daß nun endlich etwas anderes gezeigt wird und erfahrbar werden kann: Eure Hilfsbereitschaft und eure sichtbare materielle Hilfe!" Bei der gegenwärtigen Kälteperiode verteilen Pfarrer Kania und seine Mitarbeiter täglich mehr Brot und heiße Brühe an Bedürftige in St. Petersburg. Darüber hinaus werden hundert Patienten einer psychiatrischen Ambulanz täglich versorgt, weil die Stadt kein Geld mehr dafür hat

Zwölf Frauen und zwei Männer helfen Hartmut Kania beim Auspacken und Verteilen der Pakete, die im Bistum Görlitz, in Würzburg, Bamberg und am Bodensee vor Weihnachten gepackt worden sind. 6247 Familien und Einzelpersonen, darunter viele Behinderte und Kriegsinvaliden, die als Jugendliche mit Eifer gegen Deutschland gekämpft haben, erhielten im vergangenen Jahr Sachspenden aus Deutschland

Geholfen werden konnte, unabhängig von ihrem Glauben und ihrer Konfessionszugehörigkeit, hochrangigen Wissenschaftlern, denen seit Monaten ihr miserables Gehalt nicht gezahlt wurde, Kinderreichen mit sechs bis acht Kindern, die durch Feuer alles verloren haben, Kindern aus vielen Kinderheimen, jungen Frauen in Gefängnissen

Ein Einzelschicksal hat den Görlitzer Priester besonders berührt: Der zwölfjährige Russian lebte bis vor kurzem mit seiner sechzehnjährigen Schwester bei der Großmutter, da die Eltern gestorben sind. Im vergangenen jahr starb auch die Großmutter. Die Kinder bleiben im Zimmer der alten Frau allein, nicht weit entfernt vom Caritas-Lager. Mittlerweile kommt Russian fast täglich in das Lager. Auch für einen zwölfjährigen Jungen gibt es dort Arbeit. So muß er abends nicht hungrig nach Hause gehen. Auf Kosten der Caritas konnte er im Sommer für drei Wochen in ein Ferienlager fahren

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 4 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 26.01.1997

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