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Bistum Görlitz

Ehrenamt wird an Bedeutung gewinnen

Bischof Müller im Gespräch mit der TdH-Redaktion

Görlitz (dw) - Die Gemeinden im Bistum Görlitz müßten angesichts zurückgehender Priesterzahlen und Finanzen künftig wieder stärker auf das Engagement Ehrenamtlicher zurückkommen, sagte Bischof Rudolf Müller am 6. Februar bei einem Gespräch mit der Tag-des-Herrn-Redaktion über die Situation des Bistums. In der Diaspora-Kirche habe sich das Ehrenamt von jeher bewährt, betonte der Görlitzer Bischof.

In den letzten Jahren sei es jedoch schwieriger geworden, in den Gemeinden ehrenamtliche Mitarbeiter zu gewinnen. Beispielsweise fände sich kaum mehr jemand, der mit der Caritas-Sammelbüchse auf die Straße gehen wolle. Viele Stützen der Gemeinden"; zögen weg, weil sie keine Arbeit mehr in der Nähe ihrer Heimatgemeinde fänden.

Auch die steigende Arbeitslosigkeit schaffe entgegen erster Erwartungen keine neue Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement. Vieles hänge allerdings von den Pfarrern und ihrer Fähigkeit ab, Verantwortung abzugeben. Die Priester müßten Ideen entwickeln, wie sie möglichst viele Gemeindemitglieder einbeziehen könnten.

Das Bistum Görlitz werde sein zukünftiges Profil in einer Ausweitung der Brückenfunktion zwischen Deutschland und Polen finden, sagt Bischof Müller. In diesem Zusammenhang verwies er auch auf das wachsende Selbstbewußtsein der Schlesier in Polen. Die polnischen Schlesier seien eine Gruppe, die in dem Nachbarland seit einigen Jahren sehr ernstgenommen würden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 7 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 16.02.1997

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