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Bistum Magdeburg

Menschen in die Nähe Gottes locken

Zwei junge Frauen als Gemeindereferentin in Magdeburg gesandt

Gemeindereferentinnen Cornelia Pickel und Ricarda Frischkemuth Magdeburg - Gottesdienstgestaltung, Kinder- und Jugendarbeit, Religionsunterricht, Einzelseelsorge, Erwachsenenbildung - das alles gehört zum Alltag einer Gemeindereferentin. Diesen Aufgaben möchten sich zwei weitere junge Frauen widmen: Ricarda Frischkemuth und Cornelia Pickel. Am vergangenen Sonnabend wurden die beiden in einem Gottesdienst in der Magdeburger Sebastianskirche zum Abschluss ihrer Berufsausbildung von Bischof Leo Nowak feierlich in den Dienst berufen und beauftragt, das Wort Gottes zu verkünden. Der Tag des Herrn stellt sie vor.
"Gemeindereferentin - das war schon immer mein Traumberuf", ist sich Ricarda Frischkemuth sicher. Die 25-jährige Merseburgerin erlebte in ihrer Heimatgemeinde eine intakte Jugendgruppe, in der sie Geborgenheit und fröhliche Glaubensvermittlung fand. Und genau das will sie jetzt andere spüren lassen, besonders Jugendliche. Generell möchte sie aber Menschen aller Altersschichten in die Nähe Gottes locken. Dies ist ihr bereits in Eisleben im berufspraktischen Jahr ein Anliegen gewesen. Der dortigen Praxiszeit ging das dreijährige Studium im Seminar für Gemeindepastoral in Magdeburg sowie nach dem Abitur zunächst ein einjähriges Studium der Philosophie und französischen Literatur in Paris voraus.
"Die Zeit in Eisleben war super", sagt Ricarda Frischkemuth. "Pfarrteam und Gemeinde haben mir viel ver- und zugetraut und mich gefordert." Seit einem Jahr arbeitet die quirlige junge Frau nun in der Jugendseelsorge des Bistums. Wie in Eisleben hofft sie auch bei allen zukünftigen Stationen auf offene Menschen zu treffen, "die mich so akzeptieren, wie ich bin - mit allen Stärken und Schwächen." Eine Sorge bewegt sie vor dem Start ins "richtige" Berufsleben: "Ich hoffe nicht, dass ich durch zeitlichen Stress das Eigentliche, nämlich die spirituelle Grundlage unseres Berufes aus dem Blick verliere und in bloßen Aktionismus verfalle". Obwohl ihr "Traumberuf" viel Zeit beanspruchen wird, möchte sie auch weiterhin ihre Hobbys Fotografieren und Verreisen pflegen.

Für Cornelia Pickel verlief der Weg zur Gemeindereferentin über einen kleinen Umweg. Die 25-jährige gebürtige Sangerhauserin nahm nach dem Abitur zunächst ein Chemie-Studium in Leipzig auf. "Doch ich merkte, dass ich statt mit Chemikalien lieber mit Menschen arbeite und vom Glauben erzähle." Sie zog nach Magdeburg und begann das dreijährige Studium im Seminar für Gemeindepastoral.

"Das Schöne am Beruf der Gemeindereferentin ist die Vielseitigkeit der Arbeit", erläutert die junge Frau. Am meisten freut jedoch auch sie sich auf die Kinder und Jugendlichen, "denn die können sich unheimlich schnell für eine Sache begeistern". Sie hofft bei der Arbeit mit Jugendlichen selbst Lernende bleiben zu können, um sich von deren Erfahrungen bereichern zu lassen. "Ich möchte den Leuten, auch Nichtchristen, verdeutlichen, dass Gott nicht weit weg, sondern mitten unter uns ist", erläutert Frau Pickel, die seit drei Jahren verheiratet ist. Fotografieren und Bücher lesen zählen zu ihren Lieblingsbeschäftigungen in der Freizeit. Berufliche Erfahrung konnte sie bereits in Sandersdorf und Merseburg sammeln. "In Merseburg herrschte eine tolle Atmosphäre, so dass es für mich ein Stück Heimat geworden ist", meint Frau Pickel. Sie erlebte engagierte Gemeindemitglieder, die ihr - genau wie der Pfarrer - echtes Interesse entgegenbrachten.

Im August begann Cornelia Pickel ihre Arbeit in der Propstei in Halle als Gemeindereferentin. "Im Nachhinein kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, beruflich etwas anderes zu machen - es macht bisher viel Spaß", sagt sie.

Christoph Meichsner

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 37 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 13.09.2001

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