Neuer Ehrendomherr
Verdienste von Prälat König gewürdigt
Görlitz (tdh) - Mit Dekret vom 16. Februar hat Bischof Rudolf Müller den Apostolischen Protonotar Prälat Winfried König aus Münster zum Ehrendomherrn des Domkapitels zum Heiligen Jakobus in Görlitz ernannt. Bischof Müller würdigt damit die Verdienste Königs in der Seelsorge um die Priester und Gläubigen aus dem alten Bistum Breslau und die innere Verbundenheit des Prälaten mit dem Bistum Görlitz
Winfried König, 1932 in Haltern geboren, kehrte 1933 mit seiner Familie in die schlesische Heimat zurück, aus der sie 1946 wieder vertrieben wurden. Am 29. Juni 1960 erhielt er in Münster die Priesterweihe. Zunächst Kaplan in Rheine kam er 1961 als Lehrer und Präfekt an das bischöfliche Gymnasium mit Internat "Collegium Johanneum" nach Osterbevern. 1968 wurde er Präses am Pius-Kolleg Coesfeld. Von 1977 bis 1980 war er Diözesan-Jugendseelsorger für Vertriebene und Aussiedler im Bistum Münster sowie vicarius cooperator mit dem Titel Pfarrer in Ascheberg bei Lüdinghausen. Von 1980 bis 1984 war er Propst der Wallfahrtsgemeinde St. Clemens in Telgte. Dem Pastoralrat der Apostolischen Visitatur Breslau gehörte er seit dessen Gründung als Vizepräsident an
Papst Johannes Paul II. ernannte Prälat König 1982 zum Apostolischen Visitator der Priester und Gläubigen aus dem Erzbistum Breslau. Seine Aufgabe sieht König darin, Menschen, die noch immer geprägt sind vom Land Schlesien und der dortigen Kirche im Glauben und in der Liebe zur Kirche zu stärken in dem Sinn, wie es Kardinal Höffner einmal zum Audruck brachte: "Heimat als menschlicher Urwert rührt zutiefst an religiöse Fragen ... Tradition heißt nicht Asche verwahren, sondern eine Flamme am Brennen erhalten. Ohne Herkunft keine Zukunft."
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 16.03.1997