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Bistum Erfurt

Gute Ortskenntnis hift beim Löschen

Feuerwehrleute inspizierten Erfurter Dom

Erfurt (ck) - Ein Kurzschluß im Verteilerkasten der Steuerung für die Gloriosa löst am 5. März kurz vor elf Uhr morgens einen Brand im Erfurter Mariendom aus. Schnell greift das Feuer auf die hölzerne Treppenkonstruktion des Hauptturms über. Der Technikverantwortliche Franz Funke entdeckt das Feuer. Dicker Qualm dringt aus Richtung Coe-licum in den Kreuzgang. Feueralarm auf dem Domberg!

Nur wenige Minuten später rücken die Männer der Berufsfeuerwehr Erfurt zum Löscheinsatz aus. Bereits zwanzig Minuten danach beginnt der Einsatz vor Ort. Nach einer knappen Stunde hat die Gruppe, die zwischenzeitlich Unterstützung von der Freiwilligen Feuerwehr Dittelstedt erhalten hat, den Brand unter Kontrolle. Dank dem schnellen und professionellen Vorgehen der Männer konnte Schlimmeres verhütet und das Wahrzeichen Erfurts gerettet werden. Möglich war dies nur, weil die 26 Männer der Wachabteilung C der Erfurter Feuerwehr, die an diesem Tag Dienst hatten, und die Männer der Freiwilligen Wehr Dittelstedt eine gute Objektkenntnis hatten

Das geschilderte Szenario hat sich - Gott sei Dank! - nicht real abgespielt, könnte sich aber in ähnlicher Form jeder Zeit ereignen. Deshalb waren die Florians-Jünger kürzlich für einen Nachmittag auf den Erfurter Domberg gekommen, um eine "Gefahrenverhütungsschau" und ein "opertiv-taktisches Studium" vor Ort durchzuführen.

"Wenn sich bei einem Brand im Dachstuhl oder auch im Hohen Chor des Domes Rauch ausbreitet, ist es mit einem Mal stockdunkel. Die Männer müssen dann hinter ihren Atemschutzmasken einen geistigen Lageplan haben. Sie müssen vor ihrem inneren Auge die Wege kennen, um sich orientieren zu können", erklärt der Einsatzleiter Brandoberinspektor Bernd Güldner. Gute Objektkenntnisse und das Wissen um mögliche Angriffswege des Feuers sind im Einsatz gefragt. Deshalb fänden derlei Vor-Ort-Termine regelmäßig zum Beispiel in Schulen, Krankenhäusern, Altenheimen und Betrieben und eben auch im Mariendom statt. Dabei werde auch nach Schwachstellen in der Brandverhütung und nach möglichen Gefahrenquellen gesucht. In dieser Hinsicht, so der Brandoberinspektor, gebe es auf dem Domberg noch einigen Nachholebedarf, was zum Beispiel den Wasserdruck auf dem Berg angehe.

Im Anschluß an ihre taktisch-operativen Erkundungen im Dom besichtigten die Feuerwehrmänner unter Begleitung von Franz Funke vom Dombauamt die Glorisa und genossen vom Hauptturm aus den Blick über Erfurt. Aber auch dabei konnten sie ihre berufliches Anliegen nicht lassen: In luftiger Höhe wurde der eventuelle Einsatz einer Drehleiter besprochen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 12 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 23.03.1997

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