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Aus der Region

Christliche Kunstwerke in Museen und Ausstellungen

Tipp

Altenburg: Die frühitalienische Tafelmalerei des 13. bis 16. Jahrhunderts - in Umfang und Vielfalt in Europa einzigartig - ist der kostbarste Besitz des Lindenau-Museums. Es wurde nach dem in Altenburg geborenen sächsischen Staatsmann, Astrologen und Kunstsammler Bernhard von Lindenau (1779 bis 1854) benannt. Das Neo-Renaissance Gebäude zeigt weiterhin die von Lindenau zusammengetragene Kollektion antiker Keramik des siebenten bis zweiten vorchristlichen Jahrhunderts, eine Kunstbibliothek - mit Kunstlexika, Architekturwerken und Reisebeschreibungen - und Abgüsse nach Meisterplastiken der Antike und Renaissance. Auch einzelne Werke der europäischen und deutschen Malerei des 16. bis 18. Jahrhunderts - wie beispielsweise das 1840 gemalte "Mädchen mit dem Blumenkorb" von Ferdinand von Rayski - und eine Grafische Sammlung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart mit 16 000 Druckgrafiken und 2000 Zeichnungen unter anderem von Käthe Kollwitz sind zu sehen

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr (auch Ostermontag

Bautzen: Christliche Kunst aus dem Kulturraum der Oberlausitz gehört zu den Ausstellungsstücken des Stadtmuseums Bautzen. Darunter drei mittelalterliche Altäre und zahlreiche Skulpturen. Neben dem Museum lädt auch der Bautzner Petridom zu Andacht und Besinnung ein

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10 - 17 Uh

Dessau: Freunde der Kunst der beiden Lucas Cranach kommen in Dessau auf ihre Kosten. In der Anhaltinischen Gemäldegalerie im Schloß Georgium werden Werke von Lucas Cranach dem Älteren und seiner Werkstatt sowie andere altdeutsche Kunst gezeigt. Darunter auch das Bild eines unbekannten mittelrheinischen Meisters, das die Stationen Kreuztragung, Kreuzigung und Grablegung zeigt. Zu Cranach empfiehlt sich auch ein Besuch in der evangelischen Johanneskirche. Zu sehen sind ein Abendmahlsbild von Lucas Cranach dem Älteren und von seinem Sohn - Lucas Cranach dem Jüngeren - ein Ölbergsmotiv sowie ein Kreuzigungsbild

Für Besucher Dessaus lohnt auch eine Fahrt zum Schloß Mosigkau. Dort ist neben der Rokoko-Innenausstattung aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, eine barocke Gemäldesammlung zu sehen. Die Themen reichen von der antiken Mythologie bis zu christlich-biblischen Motiven, darunter die zahlreichen Mariendarstellungen und das Bild "Die Verlobung der heiligen Katharina"

Öffnungszeiten: Anhaltinische Gemäldegalerie und Schloß Mosigkau Dienstag bis Sonntag 10 - 17 Uhr ( auch Ostermontag); Johanneskirche voraussichtlich Ostersonntag und Ostermontag 11 - 12 Uhr und 15 - 16 Uhr

Freiberg: Sakrale Kunst nimmt im Bergbaumuseum weiten Raum ein, hatten doch die Bergleute durch ihre gefahrvolle Arbeit zum Glauben ein besonderes Verhältnis. Beliebte Darstellungsform der Region ist der "Christus in der Rast", bekannt unter dem Begriff "Freiberger Schmerzensmann". Zwei dieser gotischen Andachtsfiguren sind derzeit im Museum zu sehen, die eine von Peter Breuer, dem bekannten Zwickauer Bildschnitzer, die andere von einem unbekannten Meister. Daneben beherbergt das Museum eine Sammlung von Plastiken der Renaissance aus den sogenannten Freiberger Werkstätten. Diese - so neueste Forschungen - waren weit über die Region hinaus bekannt. Auch diese Plastiken haben zumeist christlich-biblische Geschehnisse zum Inhalt. Zu den ständigen Ausstellungen kommt bis Ende August eine Sonderschau hinzu, die Kurioses und Raritäten zeigt, die sonst im Depot lagern. Darunter ein Kreuz von Balthasar Permoser

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 - 17 Uhr (auch Ostermontag)

Gera: Die im Spätbarock erbaute Orangerie gehört zusammen mit dem Geburtshaus Otto Dix', einem der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts, zu der Kunstsammlung Gera. In der Orangerie, die 1748 bis 1749 erbaut wurde, wird spätmittelalterliche Schnitzsplastik und frühbürgerliche Malerei ausgestellt. Diese Bestände sind vorwiegend von umliegenden Ostthüringer Dorfkirchen oder Burgkapellen für ein "Butterbrot" zusammmengetragen worden. Darunter sind die beiden vollständig erhaltenen Flügelaltäre aus den Dorfkirchen Kraftsdorf (1470) und Hirschfeld (1500) von dem Bildschnitzer Peter Breuer und die "Kreuzigung" von Lucas Cranach

In dem nicht weit entfernten, erst kürzlich restaurierten Otto-Dix-Haus wurde der berühmte Maler und Künstlersohn 1891 geboren. Es beherbergt sowohl eine der umfangreichsten Sammlungen seiner Werke - wie dem "Selbstbildnis als Raucher" (1913) oder "Der heilige Christophorus IV" (1939) - als auch einen musealen Bereich, der die Atmosphäre eines einfachen Arbeiterhaushaltes um die Jahrhundertwende repräsentiert. Die ständige Materialsammlung zu Leben und Werk des Otto Dix wird von Dauerleihgaben der Otto-Dix-Stiftung Vaduz ergänzt

Öffnungszeiten: Orangerie Dienstag 13 - 20 Uhr, Mittwoch bis Freitag 10 -17 Uhr, Samstag und Sonntag 10 - 18 Uhr; Otto-Dix-Haus Dienstag bis Freitag 10 - 17 Uhr, Samstag und Sonntag 10 - 18 Uhr

Erfurt: Rund 150 Ausstellungsstükke aus der Zeit zwischen 1350 und 1600 zeigt die Mittelaltersammlung des Erfurter Angermuseums. Zu sehen sind beispielsweise die vier Tafeln des Augustineraltars (14. Jhd.) und Altarflügel mit Szenen der Barbara-Legende aus dem Kreis um Cranach sowie ein Gemälde der Schöpfungsgeschichte. Hinzu kommen Figuren und Altäre aus Dorfkirchen in der Umgebung von Erfurt. In der zum Angermuseum gehörenden Barfüßerkirche, die ab Ostern wieder geöffnet ist, sind unter anderem der Färberaltar (um 1420) sowie mittelalterliche Glasmalereien zu besichtigen

Öffnungszeiten: Angermuseum Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr; Barfüßerkirche Dienstag bis Freitag 13 - 18 Uhr, Samstag und Sonntag 10 - 13 Uhr und 14 - 18 Uhr

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 13 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 30.03.1997

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