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Bistum Dresden-Meißen

Verwerfliche Manipulation von Gottes Schöpfung

Stellungnahme des Diözesanrates zur Klonierung von Lebewesen

Dresden (pz/tdh) - Gegen den möglichen Mißbrauch der Forschungsergebnisse zum Klonen von Lebewesen, hat sich der Diözesanrat des Bistums Dresden-Meißen gewandt. Mit dem Hinweis darauf, daß es sich heute um ein Schfaf, morgen um einen Rhesusaffen und übermorgen um einen Menschen handelt, betrachtet der Diözesanrat das Klonen von Lebewesen als eine verwerfliche Form menschlicher Manipulation von Gottes Schöpfung. Er lehnt alle Versuche ab, die darauf abzielen könnten, sich scheinbar "ewiges Leben durch fortwährendes Klonen der eigenen Person" zu erträumen, denn der Mensch ist Ebenbild Gottes und nicht seiner selbst

Die ernsten Folgen und Risiken solcher gen-technischer Forschungen zur erb-identischen Duplizierung von Lebewesen und damit letztlich auch des Menschen müssen in christlicher Verantwortung bedacht werden. Schließlich wird beim Klonen der "Spenderin" eine unbefruchtete Eizelle entnommen und daraus die "unwerte Erbinformation" entfernt. Dem zu duplizierenden Original wird eine Körperzelle entnommen, deren Zellkern die "wertvolle Erbinformation" enthält. Die ihrer Erbinformation beraubte Eizelle wird mit dem die "überlebenswerten Erbinformationen" enthaltenen Zellkern im Labor verschmolzen. Die so befruchtete Eizelle wird zum Embryo, das in die Gebärmutter einer "Leihmutter" eingesetzt wird, die dann ein genetisch mit dem Original absolut identisches Wesen (Dublikat) zur Welt bringt

Nach Ansicht des Diözesanrates stellt diese Verfahrensweise wegen ihrer möglichen und zu befürchtenden Expansion auf das menschliche Leben zugleich auch eine substantielle Gefährung der Menschheit dar. Diese, so das oberste Laiengremium im Bistum, bedarf zu ihrer Existenz eine Vielfalt einzelner Menschen und keine "Uniformität" Auserwählter.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 14 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.04.1997

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