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Bistum Erfurt

Erinnerung an ein ermutigendes Vorbild

Ausstellung über Bischof Konrad Martin

Heiligenstadt (ep) - Im Beisein zahlreicher Gäste ist bereits am Samstag vor Palmsonntag im Heiligenstädter Heimatmuseum die Ausstellung "Bischof Dr. Konrad Martin (1812-1879) - Ein Vorbild für Bekennermut unserer Zeit" eröffnet worden. Die bislang in ihrer Form einmalige Schau über den mutigen Paderborner Bischof wird anläßlich der diesjährigen Feier der Ersterwähnung des Eichsfeldes vor 1100 Jahren gezeigt

Anhand von zahlreichen Dokumenten erinnert die Ausstellung an Leben und Wirken des im eichsfeldischen Geismar geborenen Bischofs, der sich im Kulturkampf mutig Verfügungen des preußsichen Staates bezüglich kirchlicher Angelegenheiten widersetzt hatte. Bischof Martin war dafür "aus seinem Amt als Bischof von Paderborn entlassen" und inhaftiert worden. Er starb im belgischen Exil. Die Sonderausstellung wird vom Bekennerkreis Dr. Konrad Martin und der Stadt Heiligenstadt gezeigt

Die Vorbildwirkung Bischof Konrad Martins während des Dritten Reiches und in der DDR-Zeit stellte im Namen des Bekennerkreises Dr. Konrad Martin der Kallmeröder Pfarrer Alfons Arand in seiner Ansprache zur Ausstellungseröffnung heraus. Da er selbst schlecht bei Stimme war, wurde sie von Albert Kohl vom Bekennerkreis verlesen. Zeugnisse für die Vorbildwirkung des Bischofs seien etwa die Errichtung des Konrad-Martin-Kreuzes auf dem Hülfensberg 1933 und die Feier des 100. Todestages des Bischofs 1979 auf dem Heiligenstädter Friedensplatz sowie die Errichtung eines Konrad-Martin-Kreuzes im Klüschen Hagis im gleichen Jahr. Indem nun für die Seligsprechung Konrad Martins gebetet werde, sei eine "Wende" in der Verehrung des Bischofs im Gange. Sie werde fortgeführt, wenn Menschen den Bischof in ihren persönlichen Anliegen um Fürbitte bei Gott bitten

Der Schirmherr der Ausstellung, der Bischöfliche Kommissar für das Eichsfeld Propst Heinz-Josef Durstewitz, erinnerte bei seiner Würdigung auch an den tapferen Widerstand der evangelischen Pfarrerschaft und der evangelischen Gemeindemitglieder des Eichsfeldes während der Nazizeit. Sie hatten zur Bekennenden Kirche gehört und dafür schwere Konsequenzen auf sich genommen. Neben der Erinnerung an vorbildhafte Eichsfelder, so der Bischöfliche Kommissarius, müsse allerdings vielleicht auch einmal eine Geschichte der zu den verschiedenen Zeiten all zu schnell Angepaßten des Eichsfeldes geschrieben werden

Der Sprecher des Bekennerkreises, Bruno J. Hebestreit, sagte auf Anfrage, es seien inzwischen weit über 25 000 Bittunterschriften für die Seligsprechung des Bischofs gesammelt worden, worüber auch in der Ausstellung berichtet werde. Man warte nun auf die Eröffnung des Informativprozesses für das Seligsprechungsverfahren durch den Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt. Das Erzbistum Paderborn war zur Austellungs-Eröffnung in Heiligenstadt durch Domkapitular Manfred Grothe und den Apostolischen Protonotar Franz Wüstefeld vertreten

Das Gebäude, in dem jetzt die Sonderausstellung gezeigt wird, war zu Zeiten Konrad Martins Gymnasium. Darauf wies der Leiter des Heimatmuseums, Wolfgang Friese, hin, der mit seinem Team die Ausstellung realisiert hatte. Konrad Martin selbst habe in den Räumen Unterricht erhalten. Umrahmt wurde die Eröffnung vom Instrumentalkreis des Katholischen Gymnasiums St. Elisabeth in Heiligenstadt unter Leitung von Klaus Kühler

Die Ausstellung ist bis zum 25. Mai zu sehen. Das Eichsfelder Heimatmuseum in der Kollegiengasse 10 hat dienstags bis freitags von 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.00 Uhr bis 16.30 Uhr sowie samstags und sonntags von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 14 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.04.1997

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