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Bistum Magdeburg

Platz für Bistumsbibliothek gesucht

Theologischer Buchbestand soll neu gegliedert werden

Magdeburg (dw) - Der Buchbestand der theologischen Bibliotheken im Bistum Magdeburg soll besser erschlossen werden. An einem Konzept dafür arbeitet Pfarrer Bernhard Scholz, Sachgebietsleiter für Bibliotheken im Bischöflichen Ordinariat, derzeit gemeinsam mit der Bibliothekarin Claudia Wyzgol

Ein einheitliches Gliederungssystem soll mit Hilfe eines Computerprogrammes einen besseren Überblick ermöglichen über den Bestand im Norbertuswerk, im Seminar für Gemeindepastoral und in der kirchengeschichtlichen Forschungsstelle. So will man zum Beispiel verhindern, daß teure Fachliteratur mehrfach angeschafft wird

Ein erster Schritt zu mehr Übersichtlichkeit war im vergangenen Jahr die Anschaffung eines modernen Regalsystems für die Bibliothek im Seminar für Gemeindepastoral, wo Bernhard Scholz und Claudia Wyzgol ihren Arbeitsplatz haben. In anderen deutschen Bistümern informieren sie sich über Gliederungs- und Computersysteme, um dann das geeignete System für die Magdeburger Verhältnisse zu finden

Die größte wissenschaftliche Bibliothek im Bistum kann seit 1992 überhaupt nicht genutzt werden. Rund 15 000 Bände aus der Bibliothek des Pastoralseminars auf der Huysburg lagern seit der Auflösung des Seminars in Kisten verpackt in einer ehemaligen katholischen Schule in Hötensleben

"Diese Bücher könnten den Grundstock für eine kleine Bistumsbibliothek bilden", erläutert Pfarrer Scholz. Er sucht in Magdeburg seit einiger Zeit geeignete Räume für eine solche Bibliothek, die ihre Bedeutung auch für die Fort- und Weiterbildung der kirchlichen Mitarbeiter im Bistum haben soll

Auch die kirchengeschichtliche Forschungsstelle, die 1978 von Pfarrer Dr. Franz Schrader gegründet wurde, würde von einem neuen Standort profitieren. Sie ist derzeit in Kellerräumen in der Magdeburger Beethovenstraße untergebracht. Eigentlich gehört die Forschungsstelle, die Bistumsgeschichte dokumentieren soll, nicht zum Aufgabenbereich von Bernhard Scholz und Claudia Wyzgol. Da die Leitung zur Zeit vakant ist, müssen die beiden jedoch Anfragen von Wissenschaftlern bearbeiten, Priesternachlässe sichten, Festschriften von Gemeinde- oder Kindergartenjubiläen, alte Gesangbücher von vertriebenen Katholiken und anderes Material sammeln, das der Nachwelt Aufschluß über das kirchliche Leben des 20. Jahrhunderts im Magdeburger Raum geben könnte

Eine Zeitschriftensammlung, die Generalvikar Theodor Hubrich anlegen ließ, könnte an einem neuen Bibliotheksstandort wieder genutzt und weitergeführt werden. Sie liegt seit einigen Jahren unzugänglich in Kartons im Keller des Bischöflichen Ordinariates. Bis ein geeigneter Platz für die Bistumsbibliothek und ein neues Gliederungssystem für die anderen Bibliotheken gefunden wird, arbeitet jede nach ihrem gewohnten System weiter

Keine der theologischen Bibliotheken ist öffentlich. Die Bibliotheken im Norbertuswerk und im Seminar für Gemeindepastoral werden fast ausschließlich von den Schülern und Studenten genutzt

Wissenschaftler, die die Bibliothek der kirchengeschichtlichen Forschungsstelle nutzen wollen, müssen sich dazu bei Claudia Wyzgol anmelden. Die Bibliothek in Hötensleben kann überhaupt nicht genutzt werden, weil das System des vorhandenen Katalogs zu unübersichtlich ist

Arbeit haben Claudia Wyzgol und Pfarrer Scholz mehr als genug. Zeit fehlte ihnen bisher zum Beispiel für die Sichtung der Bestände in den theologischen Bibliotheken, für die Begleitung der katholischen Pfarrbibliotheken im Bistum Magdeburg, von denen einige seit einigen Jahren brachliegen oder bereits aufgelöst wurden, oder für die Aufarbeitung der ehemaligen Bibliothek des Altsprachenkurses in Halle.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 14 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.04.1997

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