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Bistum Magdeburg

Kunst aus aller Welt in den Wohnheimen

Kolping-Berufsbildungswerk Hettstedt

Hettstedt (tdh) - Mitglieder der Kolping-Leitungen verschiedener Länder treffen sich vom 13. bis 15. Mai zu einer Internationalen Kolping-Begegnung im Kolping-Berufsbildungswerk Hettstedt, das im vergangenen Jahr eingeweiht wurde. Bei dieser Gelegenheit werden die Delegationen europäischer, afrikanischer, amerikanischer und asiatischer Kolping-Nationalverbände Auszubildenden und Mitarbeitern des Kolping-Berufsbildungswerkes Kunstwerke erklären, schenken und dem Bildungswerk widmen, die in Kolping-Ausbildungsstätten ihrer Heimatländer entstanden sind

Die neuen Jugendwohnheime des Hettstedter Bildungswerkes tragen die Namen der Länder Chile, Mexiko, Nigeria, Philippinen, Portugal und Uganda. Der Konferenzsaal der Geschäftsführung heißt "Obra Kolping do Brasil". Die noch nicht ganz fertiggestellte Aula wird den Namen "Halle der Nationen" tragen

Ein Wandgemälde aus den Philippinen, ein Holzrelief aus Uganda und ein Kachelkunstwerk aus Portugal sind in den jeweiligen Häusern bereits vorhanden. Aus Chile sind Kupfer-treibarbeiten der Mapuche-Indios eingetroffen und werden demnächst montiert; das gleiche gilt für die Kunstwerke, die von Indios in Chiapas im Süden Mexikos geschaffen wurden. Ein 4,50 mal 1,80 Meter großer Wandteppich wird zur Zeit in Kolping-Ausbildungsstätten im Nordosten angefertigt. In den Kolpingschulen in Nigeria sind große Wandgemälde fertiggestellt und warten auf den Transport nach Hettstedt

Der Geschäftsführer des Kolping-Berufsbildungswerkes Hettstedt, Heinz-Willi Stiepeldey, wertet all dies als "eindrucksvolles Zeichen der Solidarität". In Hettstedt werde deutlich, daß der Auftrag, den Adolph Kolping der Gemeinschaft gegeben habe, nicht an eine bestimmte Zeit, an eine Gruppe von Menschen, an ein Land oder an eine Kultur gebunden sei. Stiepeldey erwartet mit den internationalen Gästen zugleich persönliche Freunde aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Geschäftsführer des Internationalen Kolpingwerkes

Der Magdeburger Bischof Leo Nowak wird im Rahmen einer größeren Feierstunde am 14. Mai den Raum der Stille, das geistliche Zentrum des Berufsbildungswerkes, weihen. Der Künstler Otmar Alt wird bei dieser Gelegenheit die Bleiverglasung vorstellen, die er neben anderen künstlerischen Elementen im Berufsbildungswerk für den Raum der Stille geschaffen hat. Von ihm stammt unter anderem auch das neue Logo der Hettstedter Einrichtung

"Kunst, die man erklären muß, ist langweilig", stellt Otmar Alt fest und malt Bilder, die sich dem Betrachter nicht verschließen, sondern ihn ansprechen. Seine Werke sind von scheinbar kindlicher, phantasievoller Einfachheit und entspannter Heiterkeit, dabei aber durchaus geprägt von künstlerischem Gestaltungswillen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 16 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 20.04.1997

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