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Auf zwei Minuten

Zeichen der Hoffnung

von Pater Damian

Pater Damian Meyer Wir sind uns alle einig: Terrorismus ist in jeder Form verwerflich und kann aus keinem Grund gerechtfertigt werden. Und dass die Terroristen und ihre Drahtzieher zur Rechenschaft gezogen werden und bestraft werden müssen, ist auch allgemeine Überzeugung. Muss deshalb aber die Rede vom "Vergeltungsschlag" sein, bei dem wahrscheinlich wieder unzählige Unschuldige umkommen? Gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen Vergeltung und Rache? Das furchtbare Geschehen in den USA sollte Anlass sein, nach den langwirkenden Ursachen von Terrorismus zu fragen. Einige prominente Redner haben das in diesen Tagen getan und die internationale Ordnung in Frage gestellt.
Frieden ist die Frucht der Gerechtigkeit. Das ist eine alte Weisheit, die immer noch gilt. Im Jahre 1983 hat die Vollversammlung des Weltrats der Kirchen eine Erklärung abgegeben, die nichts an Aktualität verloren hat: "Auch ohne Krieg sterben täglich tausende von Menschen in reichen wie in armen Ländern an Hunger und Unterernährung. Menschliches Leid und Elend aufgrund der vielfältigen Formen von Ungerechtigkeit haben ein Ausmaß erreicht, das in der modernen Gesellschaft ohnegleichen ist. Die Völker der Erde brauchen Frieden und Gerechtigkeit. Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Frieden setzt eine neue internationale Ordnung voraus, die gegründet ist auf Gerechtigkeit für alle Völker und in allen Völkern und auf Respekt für die gottgegebene Menschlichkeit und Würde jedes Einzelnen. Frieden ist die Frucht der Gerechtigkeit. Wir können die Gefahren unserer Zeit weder als naturgegeben hinnehmen, noch dürfen wir verzweifeln. Wir kennen Gottes Liebe und bekennen einen Herrn der Geschichte, in dem uns das Leben in seiner ganzen Fülle verheißen ist. Der Heilige Geist wirkt unter uns, der die Liebe erweckt und die Furcht vertreibt, unsere Vision vom Frieden erneuert, unsere Fantasie belebt und uns befreit und eint. Immer mehr Völker der Welt erheben sich, fordern Gerechtigkeit und schreien nach Frieden. Das sind Zeichen der Hoffnung in unserer Zeit."

Pater Damian Meyer

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 38 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 20.09.2001

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