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Bistum Dresden-Meißen

Kolping wird in der Diaspora gebraucht

Neuer Diözesanversitzender

Dresden - Aufatmen war angesagt bei der diesjährigen Diözesanversammlung des Kolpingwerks Dresden-Meißen. Nachdem die Versammlung 1996 ohne Vorsitzenden auseinandergehen mußte, weil sich einfach niemand für den verantwortungsvollen Posten fand, war dem stellvertretenden Vorsitzenden Peter Petters nichts anderes übriggeblieben, als die Arbeit zu übernehmen

Doch in diesem Jahr gab es glücklicherweise gleich zwei Kandidaten. Um es vorwegzunehmen: Mit deutlicher Zwei-Drittel-Mehrheit wurde Benno Jaxy, Mitglied der Kolpingsfamilie Dresden-Pieschen, für vier Jahre zum Vorsitzenden des Diözesanverbandes gewählt. Dem voraus ging jedoch eine interessante Diözesanversammlung, bei der neben der Kandidatenvorstellung auch die Zukunft des Ehrenamtes und die Mittelkürzung des Landes für die Familienhilfe Thema waren. In einem Antrag mit dem Titel "Stärkung der Familie ist Stärkung der Gesellschaft - Förderung der Familienbildung durch den Freistaat Sachsen ist notwendig" erteilte die Versammlung dem Vorstand den Auftrag, für eine ausreichende finanzielle Unterstützung der Familienhilfe durch das Land Sachsen zu werben. 1998 möchte man keine Engpässe mehr zu beklagen haben, da diese direkte Einschränkungen für die betroffenen Familien zur Folge hätten

Die etwa 100 Delegierten im Dresdner Bischöflichen Ordinariat erwarteten die Vorstellung der beiden Kandidaten mit Spannung. Aus den 40 Kolpingsfamilien im Diözesanverband mit 1700 Mitgliedern kommend, sollten sie den neuen Vorsitzenden bestimmen. Zunächst präsentierte sich Christina Müller, die bereits seit 1977 dem Kolpingwerk angehört und seit den 80er Jahren engagiert in der Familien- und Jugendarbeit mitwirkt. Mit ihrer Kandidatur wollte sie besonders die Frauen ermutigen, sich im Verband für Ämter zur Verfügung zu stellen. Nach Christina Müller stellte sich Benno Jaxy den Delegierten. Auch er ist nach 14 Jahren Mitgliedschaft gut mit dem Verband vertraut. In seiner Heimatgemeinde Dresden-Pieschen gehörte er vier Jahre dem Pfarrgemeinderat an; von 1990 bis 1995 war er bereits im Vorstand des Kolpingwerkes Dresden-Meißen. Der junge Bahn-Angestellte - er wird jetzt im Mai 35 - ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er rief die Mitglieder des Kolpingwerkes zur Aktivität auf, da "gerade in der Diaspora die Kolpingsfamilie sehr wichtig" sei. "Wir schieben soviel auf die Politik, auf die Kirche, den Pfarrer, wo doch wir selbst gefragt sind", so sein Appell, "ob unser Banner ein Stück Stoff ist oder das Symbol einer Idee, liegt an uns". Als Vorsitzender werde er versuchen, die Grundidee des Kolpingwerkes nach außen zu tragen und offensiv zu vertreten. "Ich wünsche mir ein Kolpingwerk, das noch lauter hörbar wird, wenn es um die sozialen Belange unserer Gesellschaft geht", schreibt er zu seiner Kandidatur. Dem Grundsatz von Adolf Kolping "Sei da, wenn jemand Dich braucht", wolle er nun folgen. Die Delegierten jedenfalls folgten seiner Argumentation und wählten Benno Jaxy mit mehr als Zwei Dritteln der Stimmen zum neuen Vorsitzenden

Ein besonderes Bonbon konnte der Vorstand den Anwesenden schließlich noch mit auf den Heimweg geben: Die große Bundesversammlung des Kolpingwerkes im Jahr 2000 wird in Dresden stattfinden

Christian Saadhoff

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 19 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 11.05.1997

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