Initiative für den Osten
79. KKV-Bundesverbandstag in Leipzig
Leipzig (tdh) - "Wir erkennen, daß viele Menschen in den neuen Ländern bereit sind, mit dem Schritt zur Selbständigkeit ein Risiko einzugehen, dann aber doch irgendwo auf einem so harten Markt auf der Strecke bleiben", mit diesen Worten beschrieb Wolfgang Berchtold, bisheriger Vorstandssprecher des KKV, die Situation vieler Existenzgründer in den neuen Ländern. Für die Delegierten des 79. Verbandstages des KKV - Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung - war dies ein besorgniserregender und nicht zu akzeptierender Umstand. Mit einer sogenannten "Leipziger Erklärung" wandte sich die Versammlung, die vom 8. bis 11. Mai in Leipzig tagte, an die Öffentlichkeit
In der Erklärung ruft der KKV seine Mitglieder dazu auf, sich gemeinsam mit anderen Sozialverbänden, an einer unterstützenden Initiative zugunsten kleiner und mittlerer Betriebe in Ostdeutschland zu beteiligen. Angeregt wurde desweiteren ein Umdenken, um das "aktuell Notwendige zu tun". Konkret, so der KKV, heißt das: "Bevorzugter Kauf von Waren aus ostdeutscher Produktion, verstärkte Investitionen in den neuen Bundesländern und Beibehaltung der staatlichen Transferleistungen für den Aufbau Ost, mit einer Schwerpunktverlagerung auf Beschäftigungsfördernde Maßnahmen.
Der KKV erklärte sich bereit, eine kostenlose individuelle Beratung für ostdeutsche Existenzgründer einzuführen. Nach Angaben des Verbandes könne auf zahlreiche Erfahrungen von KKV-Mitgliedern zurückgegriffen werden
In Leipzig kam es auch zu personellen Entscheidungen an der Verbandsspitze. Neuer Bundesvorsitzender wurde Georg Konen aus Oldenburg
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 18.05.1997