Etwas vom Herzschlag der Kirche spüren
Neues Caritas-Altenpflegeheim in Görltiz offiziell eingeweiht
Görlitz (as) -Bewohner und Mitarbeiter haben das neue Caritas-Altenpflegeheim Hildegard Burjan schon im Juni bezogen. Mit einem feierlichen Gottesdienst hat Bischof Rudolf Müller das neue Haus im Görlitzer Elsternweg jetzt offiziell eingeweiht. Politprominenz wie der sächsische Staatsminister Hans Geisler oder Bürgermeister Ulf Großmann waren ebenso dabei wie die Bewohner des Hauses und zahlreiche Geistliche aus der Stadt. Bischof Müller enthüllte eine Hildegard-Burjan-Steele. Als Symbol des Lebens pflanzte Minister Geisler einen Baum auf dem Gelände der Einrichtung. Hier sei vor allem ein Haus für den Menschen geschaffen worden, sagte Bischof Rudolf Müller während des Gottesdienstes, durch den Generalvikar Hubertus Zomack führte. Wichtig sei, dass an einem solchen Ort die Gesinnung Jesu hinter aller Arbeit stehe. Gerade viele alte Menschen litten heute an Einsamkeit, weil ihnen die Heimat fehle. "Dieses Haus möge deshalb einen Atmosphäre der Hilfe und des Trostes schaffen", sagte Müller. Es solle ein Bild zeigen, das den Bewohnern und Gästen etwas vom "Herzschlag der Kirche" spüren lässt.
Die neue Einrichtung in der Nachbarschaft zum St. Caroluskrankenhaus ersetzt die inzwischen geschlossenen Altenheime "Josef Negwer" und St.-Otto-Stift. Die Investitionskosten belaufen sich nach Angaben der Caritas auf 9,9 Millionen Mark. Finanziert wurde das Projekt vor allem aus öffentlichen Mitteln. Rund 5,7 Millionen Mark kamen vom Bundesgesundheitsministerium, knapp 700 000 Mark gab das sächsische Sozialministerium. Das Deutsche Hilfswerk unterstützte den Neubau des Altenheimes ebenso wie das Bistum Görlitz. Der Anteil der Caritas aus Fremd- und Eigenmitteln beläuft sich auf rund zwei Millionen Mark.
Auf jüngere Vorwürfe, die Qualität in den Altersheimen seien vor allem in den neuen Bundesländern nicht immer gewährleistet, ging Staatsminister Hans Geisler ein. Trotz verbesserungswürdiger Zustände habe sich die Qualität der Pflege auch in den neuen Bundesländern stabilisiert. Die Verhältnisse in den Heimen hätten sich seit der Wende nicht nur für die Bewohner, sondern auch für die Mitarbeiter spürbar verbessert. Das bestätigt auch der Heimleiter des Hildegard-Burjan-Heimes, Ansgar Ullrich. "Wir haben äußerst engagierte Mitarbeiter", sagte Ullrich am Einweihungstag vor Journalisten. Auch unter Zeitdruck würden viele Gespräche geführt und Umgangsformen eingehalten, die zwischen den Bewohnern "keine Unterschiede machen". Sie könnten sich die Zimmer selbst gestalten, zum Beispiel mit "lieb gewordenen Möbeln und Gegenständen." Das in nur 15 Monaten errichtete Haus bietet insgesamt 60 Heimplätze in 40 Einzel-und zehn Doppelbettzimmern. 48 Mitarbeiter einschließlich vier Praktikanten werden hier beschäftigt sein. Für die selbstständigen Bewohner wolle man in Zukunft Ausflüge in die Umgebung anbieten. Die Anliegen der Mitarbeiter bringt die Pflegedienstleiterin Elvira Nerger auf den Punkt: "Das Personal des neuen Heimes betrachtet sich als Gäste der Bewohner."
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 27.09.2001