Hoffnungszeichen für die Stadt
Richtfest für ein "Haus der Caritas" in Großräschen
Großräschen - Den Richtkranz für ein "Haus der Caritas" in Großräschen bei Senftenberg segnete Prälat Hans Joachim Wagner, der Vorsitzende des Görlitzer Diözesancaritasverbandes, am 13. Mai
Bisher befand sich die Großräschener Caritas-Sozialstation in einer Holzbaracke. Mehrfach war im Laufe der vergangenen Jahre in diese Baracke eingebrochen worden, zuletzt im Juni 1996. Da hatten die Diebe die gesamte Einrichtung bereits für den "Abtransport" vorbereitet, wurden aber noch rechtzeitig überrascht. "In Großräschen wären schlagartig 200, im benachbarten Altdöbern 100 Pflegebedürftige unversorgt geblieben", berichtet Hildegard Nowak, Pflegedienstleiterin der Sozialstation
Daraufhin erhielt die Sozialstation vorübergehend Bleibe in einer Wohnung. "Dorthin konnten wir weder Senioren einladen, noch Hauskrankenpflegekurse oder Beratungen anbieten. Für derzeit insgesamt 23 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen - Zivildienstleistende und Freiwilliges Soziales Jahr inbegriffen - einfach zu eng.
Vor der Wende hätte keiner geglaubt oder gar erträumt, daß Großräschen einmal eine Caritas-Sozialstation haben würde, sagt der Großräschener Pfarrer Bernhard Kirschstein. Er berichtet von anfänglichen Vorbehalten im Ort gegenüber dieser Einrichtung der katholischen Kirche. Inzwischen höre er aber nur Positives. Auch für die Gemeinde sei der Dienst der zentral gelegenen Sozialstation immer wichtiger, da der Altersdurchschnitt steige
Die Stadt Großräschen hatte der Caritas das Baugrundstück für eine symbolische Mark zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Bernhard Zenker bezeichnete das Haus der Caritas als "Zeichen der Hoffnung in einem Ort mit 20 Prozent Arbeitslosen". Es liege nun bei der Caritas, dieses Haus mit Leben zu erfüllen. Auch die Caritas-Kreisstelle Senftenberg wird einen Raum im "Haus der Caritas" nutzen, um dort Allgemeine soziale Beratung und Beratung in Fragen der Pflegeversicherung anzubieten
Bleibt nachzutragen: Nach Befestigung des Richtkranzes am Giebel und dem Richtspruch dankten alle mit dem Lied "Großer Gott wir loben dich". Zum fröhlichen Festschmaus, im Freien und bei strahlendem Sonnenschein, lud abschließend Diözesancaritasdirektor Rudolf Hupe ein - "Damit das Werk gut gelingen möge!" Reinhard Bögner
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 25.05.1997