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Bistum Erfurt

Dem Himmel entgegen

50. Jugendwallfahrt am 8. Juni

Erfurt (tdh) - "Dem Himmel entgegen" ist die diesjährige Jugendwallfahrt am 8. Juni in Erfurt überschrieben. Das Treffen der Jugendlichen in der Thüringer Landeshauptstadt ist zugleich die 50. Jugendwallfahrt zum Erfurter Mariendom. Daran soll während der Gottesdienste und Veranstaltungen mit erinnert werden

Bischof Joachim Wanke, der mit den Jugendlichen um 9.30 Uhr den Wallfahrtsgottesdienst feiern wird, schreibt in seiner Einladung an die Mädchen und Jungen: "Das Motto ,Dem Himmel entgegen' meint nicht ein Sich-Abwenden von unserer Welt. Wer dem Himmel entgegenwächst, muß fest in der Erde verwurzelt sein - wie ein Baum mit seinen vielen Jahresringen, der sich mit seiner Krone dem Himmel öffnet, aber auch tiefe Wurzeln in der Erde hat." Der Alltag auch junger Leute sei oftmals voller Probleme, so der Bischof weiter. Darum sei es wichtig, "nach dem Himmel schon hier auf Erden zu suchen und ihn zu entdecken - wozu uns Jesus Christus, der Herr einlädt"

Die Wallfahrt beginnt am Samstagabend um 19.30 Uhr mit einer Veranstaltung, die unter dem Stichwort "Wurzeln" einen Rückblick in die Vergangenheit und zu den Kraftquellen christlichen Lebens anbieten wird

Die erste Jugendwallfahrt zum Erfurter Mariendom, an der zirka 5000 junge Leute teilnahmen, fand am 24./25. April 1948 statt. Im Eichsfeld bestand zu dieser Zeit noch eine eigene Jugendwallfahrt zum Hülfensberg. Im Januar 1947 war das Bischöfliche Jugendseelsorgeamt, Diözesanstelle Erfurt, entstanden. Schwerpunkt des Amtes war zunächst die Schulung von Helfern, die in den durch die Heimatvertriebenen stark angewachsenen Pfarrgemeinden die Jugend-Gruppenarbeit aufbauten. Der erste Diözesanjugendseelsorger Karl Schollmeier setzte sich für die Einheit der Jugendarbeit ein, obwohl bereits die Tendenz bestand, der Re-gion des Eichsfeldes und dem Diasporagebiet eine je eigene Jugendseelsorgestelle zuzuordnen

Die Jugendwallfahrten der Nachkriegsjahre bezogen sich auf die Friedensthematik. "Laßt uns den Haß, das bittere Leid, fortlieben aus der dunklen Zeit" hieß es zum Beispiel 1951. Die Jugendwallfahrten der Jahre 1955 bis 1961, die ja stets auch Wallfahrten zum "Marien"-Dom sind, greifen besonders marianische Themen auf. Neben den Jugendwallfahrten spielen auch Jugendbekenntnistage am Dreifaltigkeits- und Christkönigssonntag eine große Rolle

In den Jahren von 1962 bis 1980 kreisen die Wallfahrtsthemen um die Stichworte "Glaube", "Gott", "Kirche". Ab 1981 sind sie personaler orientiert: "Weil Du zu mir ja sagst" ist die Wallfahrt 1982 überschrieben. 1989 heißt das Motto: "Weil Gott ist, bin ich wer". Nach der Wende steht die Wallfahrt 1990 unter dem Motto: "Auf neuen Straßen"

Nachdem in den 90er Jahren neue Jugendverbände entstanden sind und diese sich im Bund der Deutschen Katholischen Jugend mit den Dekanatsjugendverbänden zusammengeschlossen haben, ist die Jugendwallfahrt auch zu einem gewissen jugendpolitischen Höhepunkt geworden, bei dem die Vielfalt katholischer Jugendarbeit deutlich wird

Der große Wallfahrtsgottesdienst beginnt am 8. Juni um 9.30 Uhr. Am Vorabend geht es um 19.30 Uhr im Mariendom los. Am Sonntag gibt es nach der Messe unter anderem folgende Zwischenveranstaltungen: Taizegebet, Gespräch zum Thema "Weißt du, wozu dich Gott ruft?", Theaterstück "Triptychon - oder davon geht die Welt nicht unter", buntes Markttreiben mit Musik

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 22 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 01.06.1997

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