Ein dreiviertel Jahrhundert auf Kolpings Spuren
Kolpingsfamilie ehrt ältestes Mitglied
Görlitz (fie / dw) - Mit Stolz und Freude feierte die Kolpingsfamilie St. Jakobus aus Görlitz am Josefstag das 75. Jubiläum des ältesten Görlitzer Kolpingbruders Otto Schmaus. Als 17jähriger Drogistengeselle trat Otto Schmaus in seinem schlesischen Heimatort Löwenberg in den Gesellenverein ein
Soweit es seine Kräfte zulassen, nimmt der 92jährige Witwer heute noch immer an der schlesischen Maiandacht, am monatlichen Familienabend und an anderen Veranstaltungen der Kolpingsfamilie St. Jakobus teil
1928 zog er nach Görlitz um, weil er beruflich etwas Neues beginnen wollte. Er arbeitete als Straßenbahnschaffner, später als Kontrolleur und schließlich als Fahrer. Der erste Weg führte ihn damals in das Katholische Vereinshaus in der Emmerichstraße. Jeden Abend fand dort eine Veranstaltung des Gesellenvereins statt, und Otto Schmaus fühlte sich so wohl, daß er nach Feierabend immer direkt vom Straßenbahndepot aus an der Neiße entlang in die Emmerichstraße ging. Bei Gottesdiensten trug er oft das Josefsbanner
Der 58jährige Sohn ist als Kolpingmitglied in seine Fußstapfen getreten. Auch Tochter Maria und die Enkelkinder haben an der Jubiläumsfeier im Ottostift teilgenommen. Die Feier begann mit einem Dankgottesdienst im Ottostift, den der Dompropst und ehemalige Kolping-Präses Wolfgang Gerlach hielt. In der Begrüßung durch den Vorsitzenden Peter Walter und während der Predigt wurde dem Jubilar für seine Treue und Standhaftigkeit im Werk Adolf Kolpings gedankt. Eine Ehrenurkunde des Deutschen Kolpingwerkes aus Köln bekräftigte diesen Dank
Geistig ist er noch fit und sehr rege. Er ist ein gründlicher Leser der Tageszeitung, der Kolpingzeitung und des Tag des Herrn, verfolgt geistliche Fernsehsendungen und freut sich stets, wenn ihn ein Kolpingbruder besuchen kommt.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 01.06.1997