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Albrecht Dürer (1471-1528) schuf mit seinen Zeichnungen und Gemälden Herausragendes; er unternahm Reisen, war gebildet und verfaßte kunsttheoretische Werke. Was ihn (für Kunsthistoriker) besonders interessant macht, ist, daß sein künstlerisches Schaffen in die Zeit des Übergangs vom Spätmittelalter zur Renaissance fällt. Den Zeichen dieses Epochenwandels geht auch eine Monographie nach, die Dürers Altarbilder in den Mittelpunkt stellt. Die Autorin Doris Kutschbach verfolgt Dürers Weg vom mittelalterlichen Flügelaltar zum Einflügelaltar der Renaissance und untersucht seine Auseinandersetzung mit der Tradition und dem Einfluß aus Italien. Auf diesem Hintergrund werden die innovatorischen Leistungen des Künstlers sichtbar; nicht umsonst spricht man von der "Dürerzeit". Das Buch ist aus der Dissertation der Autorin erwachsen und reflektiert auch die wissenschaftliche Diskussion um Dürer, bleibt jedoch für den kunsthistorisch interessierten Laien gut lesbar

Doris Kutschbach: Albrecht Dürer. Die Altäre, Belser Verlag, 168 S., 108 Abb., davon 48 in Farbe, geb., Leinen, DM 68,-


Thomas Merton, amerikanischer Trappistenmönch, 1968 bei einem Unfall ums Leben gekommen, war in bemerkenswerter Weise offen für nichtchristliche Religionen und Denkrichtungen; und im Bemühen um die Neuentdeckung der kontemplativen Tradition im Christentum setzte er sich besonders mit fernöstlichen Religionen auseinander

Aus dieser Beschäftigung heraus entstanden Nacherzählungen von Texten des Tschuang-tse, eines chinesischen Philosophen des dritten vorchristlichen Jahrhunderts. Ein kürzlich erschienenes Herder-Taschenbuch bietet eine Auswahl dieser Weisheitstexte: kurz, hintergründig, bildreich, humorvoll, gelegentlich fremd, reizvoll zu lesen. Eine knappe Einführung Mertons in das Denken des Philosophen ergänzt die Sammlung

Thomas Merton: Sinfonie für einen Seevogel. Weisheitstexte des Tschuang-tse, Herder-Verlag, 158 S., DM 14,80



Der Islam ist vielen Christen eine weitgehend unbekannte Religion, und die Entwicklung in manchen muslimischen Ländern löst Ängste, Unverständnis und Vorurteile aus. Wer sich jenseits von Politik mit den religiösen Vorstellungen des Islam auseinandersetzen will, dem sei Annemarie Schimmels Buch "Die Zeichen Gottes" empfohlen. Die bedeutende Orientalistin, die die islamische Welt hervorragend kennt, versteht anschaulich darzustellen, wie das Verhältnis des Muslimen zu Gott und zur Schöpfung ist, welche Vorstellungen von Tod und Auferstehung es gibt oder wie Bräuche und Rituale beschaffen sind.

Eine spannende Lektüre, die zum einen in islamische Frömmigkeit einführt und zum anderen deutlich macht, wie verschieden und faszinierend islamische Kultur ist. Eine Bibliographie regt zum Weiterlesen an. Der Leser ohne Vorbildung wünschte sich lediglich ergänzend ein Glossar, um unbekannte Begriffe schnell klären zu können

Annemarie Schimmel: Die Zeichen Gottes. Die religiöse Welt des Islams, Verlag C. H. Beck, DM 48,-

Tipp: Christliche Bücher bekommen Sie bei den Buchhandlungen, die in www.christliche-buchhandlungen.de verzeichnet sind.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 26 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 29.06.1997

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