Armut nicht herunterspielen
Sächsische Wohlfahrtsverbände
Dresden (tdh) - Einen eigenen repräsentativen Armutsbericht für den Freistaat Sachsen haben die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas von der Sächsischen Staatsregierung gefordert. Sie reagieren damit auf einen Landtagsbericht des sächsischen Staatsministers für Soziales, Hans Geisler (CDU), heißt es in einer Pressemitteilung. Geisler hatte die Zahlen der kürzlich veröffentlichten Untersuchungen von Diakonie und Caritas zur Lebenslage in Ostdeutschland bezweifelt
Der Trend zur versteckten Armut im Freistaat Sachsen gehe jedoch eindeutig aus der umfangreichen und wissenschaftlich fundierten Klientenbefragung hervor, betonten Horst Kutschke, Diözesancaritasdirektor des Bistums Dresden-Meißen, und Jochen Bohl, Direktor des Diakonischen Werkes Sachsen. Armut solle nicht durch Zahlenspiele heruntergespielt oder durch Begriffseingrenzungen wegdefiniert werden. Vielmehr komme es darauf an, sie offensiv zu bekämpfen. Dabei wurde besonders auf die Hauptursache von Armut hingewiesen: Die Arbeitslosigkeit
Diakonie und Caritas bezweifeln jedoch, daß der kürzlich vorgelegte Haushaltsentwurf für 1998 dazu geeignet ist, denn, wie schon im Vorjahr werde am Wirtschafts- und am Sozialetat am meisten gespart. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände begrüßten das Anliegen des Freistaates Sachsen, nachfolgende Generationen nicht übermäßig durch Schulden zu belasten. Unverständlich bleibe jedoch, warum nach wie vor der Rotstift bei den Menschen angesetzt werde, die Hilfe am nötigsten haben
Dresden (tdh) - Der Diözesancaritasverband für das Bistum Dresden-Meißen hat eine Soforthilfe von 10 000 Mark für Überschwemmungsopfer in Tschechien und Polen überwiesen. Zugleich ruft der Diözesanverband die Bevölkerung dazu auf, mit einer Spende zur Linderung der Not beizutragen und den Menschen in den betroffenen Regionen zu helfen
In den vergangenen Tagen haben schwere Überschwemmungen durch flutartige Regenfälle weite Teile dieser Länder heimgesucht; zum Redaktionsschluß des Tag des Herrn hielt der Regen noch immer an und ließ die Not größer werden. Rund 80 Menschen haben bereits ihr Leben verloren, andere werden vermißt. Zahllose Häuser in den Dörfern und Städten sind völlig zerstört oder unbewohnbar geworden; die Zahl der Obdachlosen läßt sich noch ebensowenig abschätzen wie die Zahl derer, die alles verloren haben
Von der Caritas in Oppeln liegt dem Deutschen Caritasverband in Freiburg ein erster Antrag auf Nothilfe vor, weitere aus Polen und aus Tschechien werden erwartet. Zur Zeit hält sich der Leiter des Referates Osteuropahilfe des Deutschen Caritasverbandes vor Ort auf, um erste Hilfsmaßnahmen abzustimmen
Spenden können unter dem Stichwort "Überschwemmungshilfe" auf ein Konto bei der Landeskirchlichen Kreditgenossenschaft eingezahlt werden, Konto-Nr. 9989, BLZ 850 951 64
Fußballfieber im Dekanat Bautzen
Zum alljährlichen Fußballturnier trafen sich die Jugendlichen des Dekanates Bautzen in Schirgiswalde. In je einer Mädchenstaffel mit vier Mann(Frau)schaften und zehn Herrencrews wurde bei viel Spaß und schönem Wetter der diesjährige "Dekanatsmeister" ermittelt
Es gewannen die Mädchenmannschaft"Grashoppers" und die Mannschaft der Jungen Erwachsenen "Alte Herren"
beide aus Schirgiswalde
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 20.07.1997