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Bistum Erfurt

Beinahe ging das Weihwasser aus

Rekord bei Pferdewallfahrt in Etzelsbach

Etzelsbach / Steinbach (ge) - 349 Pferde und Reiter, so viele wie seit langem nicht mehr, nahmen an der diesjährigen Pferdewallfahrt in Etzelsbach teil. Mehr als 8 000 Gläubige waren zur Wallfahrt gekommen, um dort gleichzeitig auch den 100. Jahrestag der Grundsteinlegung für die in den vergangenen Monaten sanierte Wallfahrtskapelle zu feiern

Pfarrer Gerhard Miksch aus Steinbach, der die Pferde und Reiter an der Kapelle vorbeiziehen ließ, um sie zu segnen, gingen nicht nur die Erinnerungsplaketten vorzeitig aus, die jeder Reiter erhalten sollte. Auch das Weihwasserbehältnis war schließlich leer

Unter den Reitern befanden sich auch die Pfarrer von Hundeshagen, Weida und Weißenborn-Lüderode. Zuvor hatten sie mit weiteren Geistlichen und dem Erfurter Bischof Joachim Wanke den Festgottesdienst am Freialtar vor der Kirche zelebriert. In seiner Predigt interpretierte der Bischof drei verschiedene Bildnisse der Gottesmutter Maria, die häufig in Kirchen zu finden sind

Er nannte die "liebliche Madonna", die darauf hinweise, daß der Mensch auf Gott hin bestimmt sei. Die "schmerzhafte Madonna", wie sie auch in Etzelsbach zu finden ist, weise darauf hin, daß der Mensch auch im Leiden mit Gott zusammenwachse

Die Darstellung "Maria mit dem Jesuskind" präsentiere Christus, der für alle Heil und Hoffnung sei

Abschließend mahnte der Bischof Joachim Wanke, der nach eigenem Bekunden auch im Eichsfeld die Kirchen leerer werden sieht, beharrlich im Gebet und Gottesdienst zu bleiben. Er schloß mit den Worten: "Ich bitte und beschwöre Euch, zieht nichts dem regelmäßigen Sonntagsgottesdienst vor". Alter Tradition gemäß schloß sich der Meßfeier eine eucharistische Andacht an

Hülfensberg (gh) - Der Hülfensberg glich einem Zeltlager: Hunderte Jugendliche hatten sich - bepackt mit Luftmatratzen, Zelten und Schlafsäcken - hierher zum 3. Eichsfeldjugendtag auf den Weg gemacht. Doch nicht nur Jugendliche aus dem Eichsfeld waren gekommen, wie Pater Eusebius zu Beginn des Abends in der Wallfahrtskirche feststellte. Einige waren aus Bad Langensalza und Erfurt angereist, andere kamen aus Gemeinden in den Bistümern Fulda und Hildesheim. Und besonders begrüßte P. Eusebius vier Mädchen aus Rumänien

Nach dem Aufbau der Zelte waren die Jugendlichen zur Aufführung des Musicals "Spielball Schöpfung" von der Gruppe "Jonathan" aus dem rheinischen Rheinberg eingeladen. Die Spielszenen mit jugendgemäßen Texten und Liedern handelten von der Erhaltung der Schöpfung. Da ging es um grauenhafte Tierversuche, um die Duldung von Armut und todbringenden Vernichtungswaffen und darum, wohin das hemmungslose Wirtschaftswachstum führt. Das Stück warf Fragen auf und versuchte aus christlicher Sicht Antworten. Symbolisch war der Auftritt des "Ausschöpf" mit seinem Satz: "Schöpfung ist zum Ausschöpfen da und der Globus zum Spielen"

Nach der eineinhalbstündigen Aufführung gab es für die Teilnehmer des Jugendtages verschiedene kreative und meditative Angebote im Rahmen einer liturgischen Nacht. Die einen schnitzten ein Tau-Kreuz, andere töpferten, es gab meditativen Tanz und gemeinsames Singen. Gespräche über die Bibel und Treffen mit den Ordensleuten standen ebenso auf dem Programm. Den Abschluß bildete zu mitternächtlicher Stunde ein Taize-Gebet. Am Sonntagmorgen feierten die Jugendlichen Gottesdienst, musikalisch gestaltet vom Eichsfeld-Jugendchor

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 29 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 20.07.1997

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