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Bistum Görlitz

SOS-Aufkleber verbindet

Ein Alltagserlebnis

Zur Bistumswallfahrt am 7. September zu bestaunen

Die Wallfahrtsmadonna von Neuzelle hat seit der Jugendwallfahrt im Juni einen neuen Mantel. Im vergangenen Juni haben Jugendliche aus dem Bistum Görlitz den 4,20 Meter langen und 50 Zentimeter breiten Mantel im Rahmen eines Kreativkurses in Seidenmaltechnik gestaltet. Auch der Mantel, den die Madonnenstatue zuvor getragen hatte, war ein Geschenk der Görlitzer Bistumsjugend. 1949 hatten die Jugendlichen den Mantel überreicht. Zuvor war der Stoff von Gemeinde zu Gemeinde gewandert und mit den Namen und Symbolen der Pfarreien bestickt worden

Die Referentin der Jugendseelsorge Cottbus, Ulrike Dießner, berichtet von einem kleinen Alltags-Erlebnis

"Am 8. Juli war ich mit dem Auto unterwegs nach Dresden, denn ich wollte einige Behördengänge erledigen. In der Stadt angekommen, mußte ich an einer Baustellenampel kurz vor dem Körnerplatz warten. So hatte ich Zeit, mich in den Stadtplan zu vertiefen. Plötzlich klopfte es an die Scheibe meiner Fahrertür. Etwas verdutzt schaltete ich das Radio aus und machte die Tür auf. Ein freundlicher Mann war da und sagte, wobei er auf die Heckscheibe meines Autos zeigte: "Das SOS-Zeichen - ich bin nämlich auch katholisch - wo haben Sie denn das SOS-Zeichen her?" Ich war ziemlich durcheinander. Nach dem Weg wird man ja im Straßenverkehr häufiger gefragt, aber so eine Frage war mir noch nicht gestellt worden. Aber die Selbstverständlichkeit, daß er annahm, ich wäre auch katholisch! Ich wußte gar nicht gleich, was ich sagen sollte, denn das Zeichen klebt schon lange auf der Scheibe. Wo bekommt man so was her? Ich riet ihm, sich im Pfarramt zu erkundigen. Er bedankte sich und stieg wieder in sein Auto. Als ich noch ein bißchen überlegt hatte, klopfte ich an seine Scheibe, um ihm den Rat zu geben, er könnte es doch auch in einer christlichen Buchhandlung versuchen. Als ich wieder in meinem Auto saß, mußte ich über diesen Vorfall schmunzeln und den Kopf schütteln. Diese kleine Begebenheit hat mich sehr beeindruckt. Mit welch einfachen Mitteln sich doch manchmal ganz spontan Brücken zwischen Menschen (und Autos) schlagen lassen. Danke dafür an den Fahrer des roten Opel mit Kamenzer Kennzeichen.

Cottbus (cv) - Für die Opfer der Überschwemmungskatastrophe in Polen hat der Caritasverband der Diözese Görlitz erste Hilfen eingeleitet. Nach Informationen der Caritas in Polen werden Medikamente, Decken und Bekleidung am dringendsten benötigt. Besonders dramatisch sei die Situation in der Umgebung der Stadt Oppeln, die fast zur Hälfte überflutet sei

Der Görlitzer Caritasverband unterhält enge Beziehungen zu den Caritasverbänden in Polen und will die Hilfsgüter in Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst direkt in das Katastrophengebiet bringen. Ein erster Transport sollte kurz nach Redaktionsschluß dieser Zeitung nach Liegnitz gehen

Für das Hilfsprogramm erbittet die Caritas Spenden auf ihr Konto 47 651 bei der Volksbank Cottbus, BLZ 180 927 94, Kennwort: Hochwasser

Decken und Bekleidung können in folgenden Caritas-Kreisstellen abgegeben werden: Cottbus, Straße der Jugend 23; Senftenberg, Calauer Straße 1a; Görlitz, Wilhelmsplatz 2; Eisenhüttenstadt, Straße der Republik 2A

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 29 des 47. Jahrgangs (im Jahr 1997).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 20.07.1997

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