"Supergut"
Ministranten aus Bistum Hildesheim und Obereichsfeld
Duderstadt (rl/ge) - Die Musik ist poppig, der Inhalt christlich: "Singt, jauchzt, klatscht dem Herren", klingt es fröhlich von der Festbühne. Dort tragen Jugendliche mit Keyboard, Schlagzeug und Gitarre rockige Klänge vor. Die vor der Bühne mitswingenden jungen Zuhörer und die immer größer werdende Zahl der Mitsänger beweisen, daß religiöse Lieder im modernen Gewand gut ankommen. Auch anderswo geht es lebendig zu: Im Pfarrheim versuchen sich einige Mädchen mit Tanzdarbietungen und auf der Wiese werden eifrig Sketche eingeübt
"Minis öffnen ihre Herzen" - unter diesem Motto hatten am 12. Juli erstmals die Diözese Hildesheim und die Jugendseelsorge Obereichfeld gemeinsam zu einem Meßdienertag eingeladen. Mehr als 2000 Meßdiener aus dem Obereichsfeld und aus dem Bistum Hildesheim waren der Einladung gefolgt und auf das Gelände der "Landesausstellung Natur im Städtebau" (LNS) in Duderstadt gekommen, um sich kennenzulernen
"Die Mauer zwischen den Menschen beginnt wieder zu wachsen", begründet Kaplan Martin Karras aus St. Cyriakus in Duderstadt seine Entscheidung, den Meßdienertag gemeinsam zu veranstalten
Auf dem Programm stand zunächst ein Gottesdienst mit den Bischöfen von Erfurt und Hildesheim, Joachim Wanke und Josef Homeyer, sowie Bischof Atanasius aus Nigeria. Ein zuverlässiger Ministrant, so Bischof Wanke zu den Meßdienern, brauche offene Ohren für das Wort Gottes, feste Füße für die Sendung des Herrn und die Bereitschaft, Jesu Aufforderung "Bleibt bei mir", nachzukommen
Nach dem Gottesdienst gab es zahlreiche Workshops sowie ein von Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth angepfiffenes Fußballspiel zwischen Meßdienern und Priestern, das schließlich 4 zu 2 für die Ministranten ausging. An tatkräftigen Ministranten und anderen Helfern mangelte es nicht: Meßdiener boten Scherenschnitt- und Siebdruck-Gruppen an. Auf dem Gut Herbighagen nahe Duderstadt fanden Umwelt-Workshops statt, und vor der Kirche startete eine Stadtrallye. Die beiden Bischöfe ließen sich beim Gesprächskreis zum Thema "Wer kümmert sich um die Meßdiener?" ausfragen
Saskia und Steffi aus Hannover nahmen als Leiterinnen ihrer Meßdienergruppe an dem Tag teil. Für sie eine Gelegenheit, ihrer Gruppe "etwas bieten zu können", denn: "Ausflüge und andere Aktivitäten sind ein Anreiz für viele Meßdiener"
"Ich war einfach neugierig" oder "Meine großen Geschwister sind auch Meßdiener", antworteten die meisten Teilnehmer auf die Frage, warum sie Meßdiener geworden sind. Das waren auch für die zwölfjährige Maike aus Hildesheim Gründe, Meßdiener zu werden. Leichtgemacht wurde ihr diese Entscheidung durch Angebote wie den Meßdienertag, denn der war, so findet sie, "supergut"
Erfurter Wahrzeichen für Zuhause
Ab sofort können sich Kinder, aber auch Erwachsene den Erfurter St.-Marien-Dom und die benachbarte St.-Severi-Kirche in das heimische Wohnzimmer holen. Denn beide zusammen gibt es jetzt als Bastelbogen. Anhand von Fotos und Plänen hat der Aue-Verlag aus Möckmühl die mittelalterlichen Baudenkmale im Maßstab von 1 : 390 originalgetreu - allerdings ohne Domberg und Stufen - aufs Faltpapier gebracht. Um aus den vier Bögen im Format 49 x 36 Zentimeter die zwei wunderbaren Kirchen zu zaubern, sind je nach Geschicklichkeit des Baumeisters drei bis fünf Stunden nötig - verglichen mit der Originalbauzeit des Erfurter Domes von 752 bis 1456 wohl eher eine Kleinigkeit
Der Bastelbogen, der zehn Mark kostet, kann in der Verkaufsstelle auf dem Erfurter Domberg erworben oder beim Dompfarramt St. Marien, Domstraße 9
99084 Erfurt, Telefon 03 61 / 6 57 24 02, bestellt werden
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 27.07.1997