Umdenken im Umgang mit der Natur
Aus der Redaktion
Ein Hochwasser in Bangladesh, ein Erdbeben in Japan, ein Tornado in Amerika - bisher waren die wirklich großen Naturkatastrophen weit weg. Und auch als die ersten Meldungen von einem Hochwasser in Polen und Tschechien kamen, war der Ernst noch nicht absehbar. Jetzt haben wir eine ungeahnte Naturkatastrophe vor unserer Haustür. Gott sei Dank scheint sich in diesen Tagen die Lage etwas zu entspannen
Und eine zweite gute Nachricht gibt es: Die Hilfsbereitschaft ist riesig. Wir berichten in dieser Zeitung an vielen Stellen davon. Ob diese Bereitschaft allerdings ausreicht, wird sich zeigen müssen. Übrigens geht sie auch unkonventionelle Wege: Vor zwei Tagen rief jemand in der Redaktion an, um seine Wohnung während des Urlaubs für Hochwasseropfer zur Verfügung zu stellen. Der Tag des Herrn ist gerne bereit, solche Aktionen zu unterstützen. Wenn Sie also über uns helfen wollen, lassen Sie es uns wissen
Neben der Hilfsbereitschaft macht das Hochwasser etwas zweites notwendig: Die Flut kommt nicht von ungefähr. Die Natur rächt sich für die Eingriffe, die Menschen vor allem in den letzten Jahrzehnten an ihr vorgenommen haben. Und das Oderhochwasser ist nur der Anfang. Experten schließen für die nächsten Jahre ähnlich verheerende Tornados, wie wir sie bisher beispielsweise aus Florida kennen, auch für den europäischen Raum nicht mehr aus. Wir brauchen ein Umdenken in unserem Umgang mit der Natur. Und das fängt bei jedem einzelnen von uns an. Matthias Holluba
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 10.08.1997