Pastorales Zukunftsgespräch vor Ort
Dekanatsversammlung in Mühlberg: Wie geht es jetzt weiter
Mühlberg (mh) - Wie geht es weiter mit dem Pastoralen Zukunftsgespräch (PZG)? Was können und sollen die Gemeinden jetzt tun? Diesen Fragen ging die Torgauer Dekanatsversammlung am vergangenen Samstag in Mühlberg nach. Vertreter des Dekanatsrates, Priester und hauptamtlichen Mitarbeiter im Dekanat, die sich einmal im Jahr zu einer solchen Versammlung treffen, hatten dazu Dr. Annette Schleinzer vom Magdeburger PZG-Büro eingeladen. Sie informierte über den aktuellen Stand des PZG, das in die Dialogphase getreten ist.
Rund 700 Themenvorschläge seien analysiert und in vier Themen zusammengefasst worden: Leitbild des Bistums, Aufgaben-schwerpunkte, Strukturen und Zuständigkeiten sowie Personen und ihre Kompetenzen. Gesondert gesammelt seien Themen, die nicht im Bistum gelöst werden könnten (etwa die Zölibatsfrage). Bischof Leo Nowak werde sich demnächst äußern, wie damit weiter verfahren werde.
Die vier PZG-Themen sollen jetzt auf zwei Ebenen diskutiert werden: in den Gemeinden und in vier Arbeitgruppen. Wie werde sichergestellt, dass die Ergebnisse aus den Gemeinden bei Entscheidungen berücksichtigt werden, hieß eine Frage in der Diskussion. Die Arbeitsgruppen, die Beschlussvorlagen für eine Bistumsversammlung formulieren sollen, "können das nicht tun, ohne die Gemeinde-Ergebnisse einzubeziehen", sagte Frau Schleinzer. Nötig sei aber eine frühe Rückmeldung der Gemeinden, nach jetzigem Zeitplan bis spätestens 31. März 2002. Im Übrigen sollen auch die Arbeitsgruppen-Texte noch einmal breit diskutiert werden.
Eine Rückbindung an die Gemeinden sei auch dadurch gegeben, dass die Mehrzahl der Arbeitsgruppen-Mitglieder aus den Gemeinden komme, sagte Frau Schleinzer. Es sei wichtig - so hieß es aus der Runde -, dass alle Regionen des Bistums in den Gruppen vertreten seien. Hintergrund ist die Situation des Dekanates Torgau, das auf dem Gebiet von drei Bundesländern -Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg - liegt. Dies werde in Magdeburg manchmal bei gemeinsamen Bistumsterminen, bei denen die Ferien in anderen Bundesländern nicht berücksichtigt würden, oder in der Diskussion um das Brandenburger Fach "Lebensgestaltung -Ethik - Religionskunde" (LER) vergessen. Hier zeigten sich Defizite, die im PZG zur Sprache kommen könnten, sagte Frau Schleinzer. Die Gemeinden sollten diese Punkte einbringen. Kritisch diskutiert wurde auch die Verwendung von Begriffen aus der Wirtschaft im Rahmen des PZG. Sei die Rede von "christlichen Produkten", die "vermarkten" werden sollen, angemessen?
Für die Weiterarbeit in den Gemeinden regten die Teilnehmer an, sich mit einzelnen konkreten Punkte zu beschäftigen: Die Frage sei dabei weniger "Was müsste man tun?" als "Was wollen wir selbst tun?" Genutzt werden sollten vorhandene Gruppen und Gremien sowie die Gottesdienste. Frau Schleinzer wies auf die Arbeitshilfen und auf das Internetforum hin. Die Mitarbeiter des Büros seien außerdem bereit, Veranstaltungen auf Pfarrei- und Dekanatsebene zu unterstützen.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 04.10.2001