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Aus der Region

Kreuz kennt keine Grenzen

Dreiländereck: Christen aus verschiedenen Ländern errichten Holzkreuz

Zeichen der Verständigung Zittau (chm) -Nach fünf Jahren und einer Strecke von über 900 Kilometern hat ein großes Holzkreuz aus Schweden am 6. Oktober sein Ziel erreicht: Im Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien errichteten Christen verschiedener Konfessionen aus Polen, Tschechien, Schweden, Mecklenburg-Vorpommern und Zittau das 3,20 Meter hohe Kreuz. Unter dem Motto "Das Kreuz kennt keine Grenzen" hatten sich etwa 200 Gläubige zuvor in der polnischen katholischen Kirche von Porajow zu einem dreisprachigen ökumenischen Gottesdienst versammelt und anschließend das Kreuz etwa zwei Kilometer über den Grenzübergang entlang der Neiße unmittelbar zum Dreiländereck getragen. Hier wurde es auf der deutschen Seite aufgestellt.
Das Holzkreuz hatte dabei schon eine lange Reise hinter sich: Ausgangspunkt war -bereits am 8. Juni 1996 - die schwedische Stadt Växjö. Innerhalb der darauffolgenden drei Monate reiste das Kreuz -stehend auf einem Pkw-Anhänger montiert -entlang der Bundesstraße 96 von Sassnitz nach Zittau durch ganz Ostdeutschland. Die Idee für diese Aktion stammt von Hans Peter Günther von der Pommerschen-Evangelischen Kirche aus Greifswald. Er wollte an die Lichterkette vom ersten Advent 1989 erinnern, die sich damals entlang der B 96 gebildet hatte. "Wir wollten ebenso ein Zeichen für Verständigung und Eintracht im zusammenwachsenden Europa setzen", sagt Günther.
Das Holz für das christliche Symbol stellte die Partnerkirche der Greifswalder aus Växjö zur Verfügung. Alle Orte, in denen das Kreuz auf seiner Reise Station machte, befestigten ein kleines Holztäfelchen mit ihrem Namen am Stamm. In Zittau angekommen, konnte das Kreuz damals aus Gründen des Hochwasserschutzes nicht im Dreiländereck errichtet werden. In diesem Jahr wurde ein neuer Anlauf genommen -mit mehr Erfolg. Vor seiner endgültigen Aufstellung wanderte das Kreuz im September durch die Grenzregion, um auch die polnischen und tschechischen Nachbarn mit dem Anliegen vertraut zu machen.

"Wir tun nicht nur so, sondern wir haben wirklich etwas gemeinsam -nämlich die Verbindung in Christus", sagte der katholische Kaplan Benno Schäffel in seiner Predigt. Das Kreuz im Dreiländereck stehe als Zeichen für die Gemeinschaft der Christen über die Ländergrenzen hinweg. Künftig soll an dem Kreuz mindestens einmal pro Jahr eine größere kirchliche Veranstaltung stattfinden. Als Termin ist dafür wahrscheinlich der 1. September geplant, der Weltfriedenstag.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 41 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 11.10.2001

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