Rosenstöcke zur Erinnerung
Tag der Sachsen
Plauen (gst/tdh) - Die katholischen Christen in Plauen und Umgebung hatten dreifachen Grund zum Feiern: ihren Dekanatstag, den Tag der Sachsen 1997 sowie die Einführung ihres neuen Kaplans für Plauen, Peter Domaschke. Dabei, so Gemeindepfarrer Heinz-Claus Bahmann, sei es nicht alltäglich, daß auch der Bischof zu einer Kaplanseinführung kommt. Doch bei den beiden anderen Anlässen war es eine gute Gelegenheit, Peter Domaschke an diesem Tag mit seiner neuen Aufgabe in der Seelsorge zu betrauen
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Bischof Joachim Reinelt das Wort "Effata - Öffne dich" aus dem Markus-Evangelium. "Manche Menschen sind heute so zu und unnahbar, und man weiß nicht, wie sie denken und fühlen", beklagte der Bischof. Andere seien aber so offen, daß man weiß, ob sie ja oder nein sagen. Joachim Reinelt warnte vor einer Gesellschaft, die sich "vollkommen verschließt. An alle in der Kirche versammelten appellierte der Bischof, sich zu öffnen und dem Nächsten Schwester oder Bruder zu sein. Er wünschte, daß es jedem gelingen möge, "wieder frei und kontaktfähig" zu sein
Zum Abschluß seiner Predigt dankte er den Plauener Maltesern für ihr Engagement für die Hochwasseropfer in Polen
Nach der heiligen Messe pflanzte Bischof Joachim Reinelt als Erster einen Rosenstock zum Gedenken an diesen Tag. Weitere Rosenstöcke pflanzten Frank Heidan vom Pfarrgemeinderat und Kaplan Peter Domaschke
Auch die Ökumene kam zum Tag der Sachsen in Plauen nicht zu kurz. So fand am Sonntag ein gemeinsamer Gottesdienst vor der Johanneskirche statt, der evangelischen Hauptkirche der Stadt. Mit dabei war der sächsische Ministerpräsident, Prof. Kurt Biedenkopf und Landtagspräsident, Erich Iltgen, beide CDU. Die Kollekte dieses Gottesdienstes war wiederum zur Unterstützung von Hochwasseropfern in Tschechien und Polen bestimmt
Höhepunkt des Sachsentages war wie in jedem Jahr der Festumzug. Unter den "Teilnehmern" war Bischof Dietrich von Naumburg zu erblicken, der im Jahre 1122 die Johanneskirche weihte. Die Verantwortlichen schätzen, daß rund 380000 Gäste den Festzug sahen
1998 wird Hoyerswerda Gastgeber für das Sachsenfest sein und in Plauen wurde für 1999 entschieden: Riesa konnte sich im zweiten Wahlgang gegen die Region Grimma durchsetzen
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 21.09.1997